Amdouni nur auf der Bank
Vogel pokert hoch – und setzt zum Höhenflug an

Der Basler Höhenflug ist eng verknüpft mit dem Formhoch von Zeki Amdouni. Der sitzt in Luzern zwecks Schonung auf der Bank – trotzdem gewinnt der FCB.
Publiziert: 05.03.2023 um 10:20 Uhr
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Heiko Vogel pokert in Luzern, indem er Zeki Amdouni draussen lässt.
Foto: keystone-sda.ch
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Sebastian WendelReporter Fussball

Die Zahlen sind eindrücklich: Acht Tore hat Zeki Amdouni in zehn Spielen seit Jahresbeginn erzielt, dazu zwei Assists geliefert. Welcher Trainer verzichtet schon freiwillig auf seinen Mann der Stunde?

Die Antwort: Heiko Vogel. Obwohl das Auswärtsspiel in Luzern von kapitaler Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf ist, beordert der Interimscoach des FC Basel seine Nummer 9 auf die Bank – und belässt ihn dort bis zum Schluss. Nach dem 1:0-Sieg sagt Vogel: «Zeki wurde für das Spiel am Donnerstag gegen Bratislava geschont.»

Wäre das schiefgegangen, der Verzicht auf seinen derzeit gefährlichsten Offensivmann wäre Vogel auf die Füsse gefallen. So aber geht der heisse Poker auf. Und das, obwohl Amdounis direkter Ersatz Bradley Fink in seiner Innerschweizer Heimat blass bleibt.

Statt Fink ist es ein anderer Ex-Luzerner, der die Fäden im Basler Offensivspiel zieht: Darian Males. Und der ist ja auch nicht von schlechten Eltern – mehr noch: Obwohl er zu Beginn des Jahres einige Spiele wegen einer Muskelverletzung verpasste, ist Males immer noch FCB-interner Topskorer.

Seit seiner Genesung macht Males dort weiter, wo er letztes Jahr aufgehört hat. Vor einer Woche in Lugano ist er mit je einem Tor und einem Assist das Gesicht der Aufholjagd vom 0:2 zum 2:2. In Luzern steckt er nach einer halben Stunde nach einem Fehler im Luzerner Aufbauspiel reaktionsschnell den Ball zu Zeqiri durch, der von FCL-Goalie Pascal Loretz penaltyreif gefoult wird. Weil der im Anschluss von Fabian Frei verwandelte Elfmeter der einzige Treffer des Spiels bleibt, siegt Basel zum ersten Mal unter Vogel zweimal in Folge (zuvor 2:1 im Cup in St. Gallen). Letztmals gelang dies Rot-Blau Anfang Oktober.

Luzerns Penalty-Trauma

Apropos Penalty: FCB-Gegner Luzern durchlebt derzeit ein irres Penalty-Trauma. Seit Pascal Loretz für den verletzten Marius Müller im Tor steht, haben die Innerschweizer fünf Gegentore kassiert. Alle vom Punkt. Das bleibt auch gegen Basel so, weil der VAR in der Nachspielzeit das vermeintliche 2:0 von Hugo Novoa wegen eines vorangegangenen Foulspiels zurücknimmt.

Zurück zum FC Basel, dessen Steigerungslauf unter Heiko Vogel langsam aber sicher zum Höhenflug wird. Der anvisierte Rang 2 ist nach dem 1:0 in Luzern wieder in Reichweite. Vogel nach dem Spiel: «Ich kann mich nicht tief genug vor meiner Mannschaft verneigen. Nach einer intensiven Woche waren wir gegen einen starken Gegner bereit.»

Einen Wermutstropfen gabs dennoch aus FCB-Sicht: Nach 54 Minuten muss Fabian Frei mit Rückenschmerzen raus. Wie lange der Captain ausfällt, ist offen. Ein Fehlen Freis wäre ein herber Dämpfer im Hinblick der nächsten Aufgaben. Trotzdem: In der aktuellen Verfassung darf sich Rot-Blau sowohl im Conference-League-Achtelfinal gegen Bratislava als auch im Cup-Halbfinal Anfang April im heimischen Joggeli gegen YB berechtigte Chancen aufs Weiterkommen ausrechnen.

Beide Male mit Heiko Vogel an der Seitenlinie? Dass der Sportdirektor sich in Kürze als Interimstrainer «entlässt» und einen neuen Chefcoach präsentiert, zeichnet sich nicht ab. Gegen Bratislava, so Vogel, werde er ein weiteres Mal Trainer sein. Und danach? Gibt es gegen die Slowaken den nächsten Sieg, wird ein baldiges Ende von Vogels Doppelrolle immer unwahrscheinlicher. Zumindest bis zur Länderspielpause Ende März.

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FC Basel
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FC Lugano
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FC Luzern
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