Heiko Vogel hatte gehofft, dass die Frage nicht kommt. Doch sie kommt. Weil sie kommen muss nach diesem Spiel. Die Frage nach dem VAR.
Der meldet sich nach dem 1:0 von Zeki Amdouni zu Wort, weil Diouf in der Szene zuvor im Mittelfeld zu ungestüm in den Zweikampf mit Karlen geht. Schiri San hat gute Sicht, lässt weiterlaufen, wird vom Video-Schiri aber an den Bildschirm befehligt, sieht ein Foul, nimmt seine Entscheidung zurück.
Und Heiko Vogel versteht die Fussballwelt nicht mehr. «Der Schiri ist wirklich arm dran. Er hat eine gute Position und entscheidet ad-hoc, dass es kein Foul ist. Wir erzielen einen wunderbaren Treffer, dann kommt der VAR.»
Das sei «despektierlich» gegenüber den Schiedsrichtern auf dem Platz, sagt Vogel. «Weil die das grundsätzlich gut machen.» Und die Chefs sein sollten. Deshalb fordert er, dass man in puncto VAR-Eingriff über die Bücher gehen muss. «Die Herren sollten sich zusammen setzen und eine Lösung suchen. Der Fussball verliert an Attraktivität. So fällts mir schwer, mich über Tore zu freuen, das nimmt dir die Emotion.»
St. Gallen will Platz 2
Statt 1:0 für Basel stehts nach der Pause plötzlich 0:1. Sergio Lopez spielt einen schlimmen Fehlpass (O-Ton Vogel: «Ein herrlicher Assist»), Julian Von Moos sagt merci und spielt einen wunderbaren Ball auf Emmanuel Latte Lath.
Minuten später hat Von Moos gar die Top-Chance zum 2:0, vergibt aber aus bester Position fahrlässig. «Wenn der reingegangen wäre, hätte ich an den Sieg geglaubt», sagt FCSG-Coach Peter Zeidler. Weil seinem Verteidiger Vallci aber ein folgenschwerer Lapsus unterläuft (und er einen weiten Ball von Calafiori direkt in die Füsse von Zeqiri lenkt) stehts am Ende 1:1.
Von einem gerechten Resultat spricht Zeidler. Hätte der FCSG nicht auf zwei seiner wichtigsten Spieler (Görtler und Guillemenot) verzichten müssen, es wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen, so der Trainer. «Die beiden fehlen uns sehr», sagt auch der beste Mann auf dem Platz, St. Gallens Mittelfeldhirn Jordi Quintillà.
Nächsten Sonntag auswärts in Winterthur werden Guillemenot und Görtler aber wieder zurückerwartet. Nicht nur deshalb wäre alles andere als ein Sieg eine Enttäuschung für die Ostschweizer. Oder ums mit Jordi Quintillà zu sagen: «Wir wollen Zweiter werden.»
Das will auch die Konkurrenz. Weil dieser Rang, dem Uefa-Koeffizienten sei Dank, zur Champions-League-Quali berechtigt – und Millionen garantiert.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |