Lionel Messi! Natürlich. Wie könnte es anders sein. La Pulga, der argentinische Zauberkünstler, ist das Idol von Zeki Amdouni. «Es ist unglaublich, was er alles mit dem Ball machen kann», sagt Basels Mann der Stunde. Mit Messi vergleichen würde sich der Genfer aber nie. Dafür ist er viel zu bescheiden. «Zeki ist als Typ eher reserviert, sehr diskret, aber das ist eine Qualität, weil er sich auch in hektischen Situationen nicht aus der Ruhe bringen lässt», sagt Jean-Michel Aeby. Der ehemalige Servette-Spieler und heutige Biel-Trainer entdeckte den jungen Amdouni bei den A-Junioren des FC Carouge. «Wir waren in der 1. Liga classic, und ich hatte viele verletzte oder gesperrte Offensivspieler, da habe ich mich bei den Junioren umgeschaut», so Aeby.
Amdouni sei ins Training der ersten Mannschaft gekommen. Und nie wieder gegangen. «Er hat unglaubliche Qualität, ein fast kompletter Fussballer. Er ist beidfüssig, kopfballstark, ein guter Vorbereiter, ein absoluter Teamplayer, ein guter Zuhörer, lernwillig», sagt Aeby. Kurzum: ein Vollprofi.
Bei Servette musste Amdouni gehen
«Ich habe immer daran geglaubt, dass ich mal Profi werden würde», sagt Amdouni. Auch dann, als die Verantwortlichen bei Servette, dem Klub seiner Stadt und seines Herzens, ihm im Alter von 13 Jahren mitteilen, dass es nicht weitergehen werde. Amdouni verletzt sich zuvor schwer am Fuss, Servette lässt ihn fallen. «Erst sagten sie mir, dass sie niemanden rausschmeissen, der verletzt ist. Dann musste ich trotzdem gehen», sagt Amdouni. Der Stachel scheint heute noch tief zu sitzen. Als der Zauberfuss bei Lausanne-Ouchy in der Challenge League ein erstes Mal als Profi auf sich aufmerksam macht, möchte Servette den verlorenen Sohn zurückholen. Amdouni aber wechselt zu Lausanne-Sport.
Seit diesem Sommer spielt der Schweizer Nationalspieler für den FCB und hat sich in diesem Jahr zum Mann der Stunde entwickelt. Sowohl beim Husarenstück gegen den türkischen Meister Trabzonspor als auch im Cup-Viertelfinal ist Amdouni mit seinen Treffern hauptverantwortlich fürs Weiterkommen. Auch am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel gegen Slovan Bratislava weiss der 22-Jährige zu überzeugen. «Das Spiel steht für mich stellvertretend für seine Mentalität», sagt Aeby. Amdouni habe einen üblen Schlag an den Kopf bekommen, sich aber durchgebissen. «Er ist einer, der nie rumheult, sich nie beklagt.»
Bodenständige Verhältnisse
Eine Charaktereigenschaft, die sich bereits in jungen Jahren entwickelt. In französischen St-Julien, ennet der Schweizer Grenze, kommt Amdouni als Sohn eines Türken und einer Tunesierin zur Welt. Mit fünf zügelt die Familie nach Genf, Amdounis Vater hat einen Kiosk in der Nähe des Spitals. Einfache, bodenständige Verhältnisse.
Klar, dass die Eltern im ersten Moment nicht begeistert sind, als Amdouni das Gymnasium abbricht, um bei Stade Lausanne-Ouchy professionell Fussball zu spielen. «Meine Familie wollte, dass ich weiterstudiere, aber am Ende haben sie meinen Entscheid akzeptiert», sagt Amdouni.
Und sie haben ihn nicht bereut. Aus dem kleinen, schüchternen Jungen ist der derzeit spektakulärste Fussballer der Super League geworden. Einer der letzten echten Strassenfussballer. Einer, der nicht aus einem Nachwuchsleistungszentrum kommt. Sondern sich erst als Amateur durchbeissen musste.
«Sein nächstes Ziel wird es sein, in der Nati Stammspieler zu werden», sagt sein Entdecker Aeby. Und es spricht wenig dagegen, dass Amdouni dies schaffen wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |