Canepa stützt seinen Trainer
«Ich stehe zu hundert Prozent hinter Foda»

Trotz Jahrzehnt-Krise, «Foda-Raus»-Rufen und bösen Gerüchten um Franco Foda, stellt sich FCZ-Boss Canepa hinter seinen Trainer.
Publiziert: 07.09.2022 um 00:21 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2022 um 15:07 Uhr
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2 Punkte aus 7 Liga-Spielen holte Franco Foda bisher mit dem FCZ ...
Foto: keystone-sda.ch
Michael Wegmann
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Der Unterschied zu seinem Vorgänger, dem jovialen André Breitenreiter, der allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen jeden Morgen «Grüezi» sagen kam, sei gigantisch, heisst es beim FCZ. So soll sich Franco Foda bis heute noch nicht allen Mitarbeitern im «Home of FCZ» vorgestellt haben.

Auch sein Umgang mit den Spielern sei um einiges distanzierter. Waren die Teamleader bei Breitenreiter noch in Entscheide involviert, ist ihre Meinung nun weniger gefragt. Es kursieren gar böse Gerüchte, dass Foda beim ersten Training weder Captain Brecher noch dessen Vize Dzemaili gekannt haben soll.

Öffentlich hinstehen will niemand. Dafür bezieht FCZ-Boss Ancillo Canepa Stellung – er spricht über die Gerüchte und stellt sich vor seinen Trainer.

Ancillo Canepa, nach dem 1:2 gegen Lugano hallten erstmals «Foda-Raus»-Rufe von den Rängen. Können Sie den Frust dieser Fans verstehen?
Ancillo Canepa:
Natürlich verstehe ich den Frust. Auch wir waren nach dieser wirklich unnötigen Niederlage mehr als frustriert.

Viele befürchten, dass Sie, wie auch schon passiert, zu lange an Ihrem Trainer festhalten würden.
Die aktuelle Situation ist mit vergangenen Situationen nicht vergleichbar. Die Mannschaft hat in der Meisterschaft punktemässig nicht das erreicht, was wir uns erhofft haben. Aber die Leistungen waren oft nicht so schlecht. Und als einzige Schweizer Mannschaft haben wir uns für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert. Das ist, was für mich zählt.

Vor dem Lugano-Spiel empfanden Sie die Frage, wie lange Foda noch verlieren dürfe, als respektlos. Nun sinds zwei Punkte aus sieben Spielen. Nochmals: Wie lange darf Foda noch verlieren?
Ich habe noch nie einen Trainer erlebt, der derart engagiert und akribisch arbeitet. Wer hart und seriös arbeitet, wird irgendwann auch belohnt.

Darf er also auch gegen Servette und dann im Cup gegen Lausanne verlieren?
Gefordert ist primär die Mannschaft. Und das weiss sie auch. Auch das ist ein Beweis, dass unser Team die gegenwärtige Situation professionell und auch selbstkritisch einschätzt.

Dann stehen Sie also hundert Prozent hinter ihm und seiner Arbeit?
Ja.

Auch auf der Geschäftsstelle ist Foda viel zugeknöpfter. Während Breitenreiter quasi jeden Morgen alle per Handschlag begrüsste, habe sich Foda noch nicht mal bei allen FCZ-Mitarbeitern im «Home of FCZ» vorgestellt, heisst es.
Wieder so eine «Räubergeschichte», auf die ich hier wirklich nicht eingehen möchte.

In der Mannschaft scheint er nicht so gut anzukommen, wie André Breitenreiter. Foda soll die Spieler viel weniger mit einbeziehen als sein Vorgänger. Kriegen Sie das mit?
Wir haben einen sehr engen Kontakt zu den Schlüsselspielern beim FCZ und wissen sehr wohl, wie die Mannschaft tickt. Dass sich Trainer und Mannschaft gegenseitig kennenlernen müssen, ist ein normaler Prozess.

Sie geben mir aber recht, dass wer an Breitenreiters joviale Art gewöhnt war, Mühe mit Fodas distanzierten Umgangsformen haben könnte?
André Breitenreiter hat uns zur Meisterschaft geführt. Dafür werden wir ihm ewig dankbar sein. Aber das Leben geht weiter. «Viele Wege führen nach Rom». Wir suchten bewusst keine Kopie von Breitenreiter, sondern einen erfahrenen Trainer, der diese Mannschaft technisch und auch taktisch weiterentwickeln kann. Ich erwarte von der Mannschaft, wie dies auch im «normalen Berufsleben» oft der Fall ist, dass man Veränderungen aktiv mitträgt und allfällige Fehler vor allem bei sich selber sucht.

Blick kam zu Ohren, dass Foda zu Beginn nicht gewusst haben soll, wer Captain Brecher und dessen Vize Dzemaili sei. Stimmt das?
Bei allem Respekt Herr Wegmann, diese Behauptung ist absurd. Franco konnte aufgrund einer Corona-Erkrankung die ersten Trainings und Testspiele nicht selber betreuen. Beim Testspiel in Thalwil erkundigte er sich, wer nach Yanick Brecher Captain Nummer zwei sei. Wo ist das Problem?

Aber dass er vor dem YB-Spiel in die Runde gefragt haben soll, ob man im Team einen Linksfuss habe, stimmt?
Ihre Probleme möchte ich auch haben. Vor dem Spiel gegen YB wurden für die Verteidigung Freistösse mit dem linken Fuss trainiert. Ich war selber dabei, als er rief: «Ich brauche jetzt einen Linksfuss». Soll das auch ein Problem sein?

Dann fordern Sie nun vor allem von den Spielern eine Reaktion?
Natürlich erwarte ich, dass wir jetzt endlich mal 3 Punkte holen und uns für die ansprechenden Leistungen auch belohnen.

Was erwarten Sie am Donnerstag gegen Arsenal?
Arsenal ist sicherlich eine spezielle Hausnummer. Im Moment wahrscheinlich eine der besten Mannschaften der Welt. Ich erwarte einen engagierten und selbstbewussten FCZ. Nicht mehr und nicht weniger.

In Genf am Sonntag müssen aber unbedingt Punkte her.
Da gebe ich Ihnen ausnahmsweise recht.

Was macht Sie überhaupt zuversichtlich, dass das gelingen könnte?
Ich kenne das Potential der Mannschaft und ich vertraue ihr.

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Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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