Der amtierende Champions FC Zürich ist seit der Meisterfeier kaum wiederzuerkennen. Sieben Spiele, magere zwei Pünktchen und ein Torverhältnis von 4:16 – der Horror für die FCZ-Fans.
Und genau diese fordern nun die Entlassung von Trainer Franco Foda (56). «Foda raus» rufen sie nach der 1:2-Pleite gegen Lugano im Letzigrund. Die Frage aller Fragen aktuell in Zürich: Foda und der FCZ, kommt das noch gut? «Nein», lautet die Antwort von Stéphane Henchoz.
«Er hat Vertrauen verloren»
Der frühere Nati-Verteidiger zweifelt daran, dass Foda den Karren noch aus dem Dreck ziehen kann. Er glaubt nämlich, dass der 56-Jährige nur noch aufgrund des Europapokals im Trainerstuhl sitzt: «Hätte Foda die Europa League nicht erreicht, dann wäre heute sein letzter Arbeitstag.»
Der grosse Fehler Fodas: «Er hat die Taktik am Anfang geändert. Er hat Punkte, Spiele und Vertrauen verloren.» Das bewährte 3-5-2-System von Breitenreiter wurde über den Haufen geworfen, die Viererkette sollte installiert werden. Ohne Erfolg. Nun spielt der Schweizer Meister wieder in der Breitenreiter-Formation. «Vielleicht ein bisschen zu spät», mutmasst der Ex-Liverpooler.
Scheint so, denn nach wie vor läuft es nicht. Woran das liegen könnte? Der 47-Jährige vermutet, dass Fodas Persönlichkeit eine Rolle spielen könnte: «Breitenreiter ist mit einem Lachen gekommen. Nicht nur gegenüber den Spielern. Auch gegenüber den Mitarbeitenden, der Geschäftsführer. Die Stimmung im ganzen Verein war perfekt. Foda ist ein anderer Typ.»
Nächste Aufgabe: Arsenal – mit Foda?
«Es tut mir leid für ihn», fühlt Henchoz mit dem Ex-Ösi-Coach mit. Doch es sei von Anfang an alles schief gelaufen, die Pleite gegen Lugano sei «symbolisch». Und für den 72-fachen Nationalspieler ist klar: «So kann es nicht weitergehen. Canepa, seine Frau und der Vorstand müssen sich überlegen, was sie machen. Denn am Donnerstag kommt Arsenal.»
Einen Sieg gegen den Tabellenführer der Premier League erwartet wohl niemand. Ein Punkt wäre aber zumindest ein kleiner Befreiungsschlag für Foda.