Auf Ende Jahr gekündigt – und immer noch da
Bald ist Yverdon-Sportchef Degennaro endgültig weg

Er war zusammen mit dem längst geschassten Trainer Marco Schällibaum der Baumeister des Yverdon-Wunders. Doch Ende Februar ist auch Sportchef Marco Degennaro weg.
Publiziert: 25.01.2024 um 10:17 Uhr
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Das war ziemlich genau vor einem Jahr: Marco Degennaro jubelt mit Brian Beyer über den Cuperfolg gegen Kantonsrivale Lausanne.
Foto: Getty Images
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Alain KunzReporter Fussball

30. Oktober 2023. Marco Degennaro, Sportchef von Sensationsaufsteiger Yverdon-Sport, wird ins Büro der neuen Klubbesitzer aus den USA zitiert. Dort eröffnet ihm der neue Präsident Jeffrey Saunders, dass es ihn nicht mehr brauche. Dass das Sportliche fortan von den neuen Eigentümern selber geregelt werde. Und dass übrigens auch der Trainer gehen müsse.

Dieser wird als Nächster zitiert. Schälli und Degennaro geben sich die Klinke in die Hand. Auch der Zürcher nimmt seine Entlassung entgegen. Von welcher der Sportchef ein paar Minuten zuvor erfahren hat…

Degennaro ist auch aus dem Liga-Komitee ausgetreten

Und doch: Degennaro, ein hervorragend vernetzter intimer Kenner des Schweizer Fussballs, nimmt seinen Rausschmiss mit viel Langmut: «Ich verstehe absolut, wenn neue Besitzer neue Ideen haben. Da braucht es mich in der Tat nicht mehr.» Konsequent wie er ist, gibt er auch den Rücktritt aus dem Komitee der Swiss Football League per Ende Jahr.

Am 31. Dezember hätte auch in Yverdon Schluss sein sollen. Ist es aber nicht. Wie denn das? «Nun, Saunders und Co. fragten mich, ob ich ihnen nicht während der Transferperiode helfend unter die Arme greifen könne. Wegen der Verträge und so. Ich sagte zu.» Und so wird vereinbart, dass der Kontrakt des Bruce-Springsteen-Superfans Ende Februar aufgelöst wird. «Das ist okay so. Denn dann bin ich sofort frei.»

Goalie Bernardoni kam dank ... Degennaro

Und für Yverdon hat es sich bereits gelohnt, Degennaro noch zwei Monate behalten zu haben. Nehmen wir das Beispiel Bernardoni. Dank seinen Walliser Connections – Degennaro war jahrelang Generaldirektor des FC Sion und ist heute noch Berater von Präsident Christian Constantin – haben die Waadtländer einen neuen Goalie. Degennaro hat sich erinnert, dass ihm Spielervermittler Michel Urscheler einst einen gewissen Anthony Racioppi angeboten habe. Der ist aktuell nicht verfügbar, will sich die nächste halbe Saison bei YB durchbeissen. Aber Urscheler hat einen anderen Torwart in petto: Paul Bernardoni (26), Franzose, der 181 Mal in der Ligue 1 das Tor gehütet hat. Der Deal kommt zustande. Und er ist nur einer von fünf Transfers, die der Aufsteiger tätigt. Die Amis meinen es mehr als ernst mit dem Ligaerhalt.

Und Degennaro? Der FC Sion braucht sicher wieder einen Generaldirektor. Der Posten ist aktuell nicht besetzt. Er zuckt mit den Schultern. Er sei noch bis 29. Februar unter Vertrag. Erst dann werde er an seine Zukunft denken.

Hier sticht Tasar mitten ins Luzerner Herz
3:03
Yverdon – Luzern 2:1:Hier sticht Tasar mitten ins Luzerner Herz
Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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