Alle Klubs auf dem Prüfstand – die grosse Übersicht
Die Super League verliert ihre Superstars

Diese Woche starten die Super-League-Teams bereits wieder in die Vorbereitung für die neue Saison. Sonntags Blick sagt, was in den Klubs los ist.
Publiziert: 16.08.2020 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2020 um 11:46 Uhr
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Die Wahrscheinlichkeit, dass Guillaume Hoarau YB verlässt ist hoch.
Foto: Sven Thomann
Fussball-Redaktion

YB

Falls es doch noch eine Option ist, die beiden Klub-Heroen Guillaume Hoarau und Miralem Sulej­mani zu behalten, dann zu massiv tieferen Löhnen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch. Ebenso, dass Porto im Fall des ausgeliehenen Saidy Janko den Kaufpreis deutlich senkt. Jean-Pierre Nsame landet wohl in einer grossen Liga. Auch Christian Fassnacht ist auf dem Absprung, wohl nach Italien. Jordan Lotomba hat in Nizza angeheuert, Frederik Sörensen geht zurück zu Köln. Bereits ersetzt ist Lotomba. Mit Quentin Maceiras von Sion. Weiter braucht es eine neue Nr. 2 im Tor, die zuletzt Marco Wölfli hiess. Die Klub-Ikone beendet ihre Karriere mit dem Cupfinal am 30. August. Die kurze Sommerpause wird für Sportchef Christoph Spycher jedenfalls arbeitsreich sein.

St. Gallen

Cedric Itten und Ermedin Demirovic (zusammen 33 Saisontore) ziehen weiter. Die beiden Topstürmer wurden durch Florian Kamberi (Hibernian FC) und Kwadwo Duah (Wil) ersetzt. Möglich, dass noch ein Stürmer kommt, denn Joker Bakayoko ist zurück zu Inter. Ebenfalls nicht mehr dabei sind Goalie Jonathan Klinsmann, Innenverteidiger Milan Vilotic und Mittelfeldspieler Moreno Costanzo. Auch im Trainer-Team muss ein Ersatz für Co-Trainer Ioannis Amanatidis gefunden werden. Gesucht wird jemand, der auch Interesse hat, mit dem eigenen Nachwuchs zu arbeiten.

Basel

Jonas Omlin ist schon weg. Alderete, Cömert, Widmer und Cabral, die alle eine überzeugende Saison ­hinter sich haben, könnten den FCB noch verlassen. Weil die Basler in der Corona-Krise finanziell auf dem Zahnfleisch gehen, sind kaum Verstärkungen zu erwarten. An Zhegrova (Genk) und Zeqiri (Lausanne) sind die Bebbi zwar dran, die Frage ist aber: zu wel­-chem Preis? Die Leihspieler ­Julian Von Moos (Wil) und Aldo Kalulu (Swansea) kehren zu ihren Teams zurück – für ­Dimitriou (Wil) und Kaiser (Schaffhausen) werden Lösungen gesucht.

Servette

In Genf läuft das Transfergeschäft trotz Mini-Budget heiss. Der Aufsteiger holt doppelte Verstärkung für die Aussenbahnen aus Frankreich. Mit Diallo (23) verpflichten die Genfer einen Rechtsverteidiger von Cholet aus der dritten Liga, mit Arial Mendy (25) einen Linksverteidiger – zuletzt von Lens an Orléans ausgeliehen. Erste Transfers, die wohl bald klaffende Kader-Lücken füllen. In der Verteidigung wird Christopher Routis' Vertrag nicht verlängert. Auch Dennis Iapichino (30) hat noch nicht verlängert, mehrere Klubs sollen an ihm dran sein. Gleiches gilt für Ondoua (24) und Cognat (22). Gehen die beiden, dürfte man auf die Eigengewächse Imeri (20) und Ricardo Alves (18) setzen. Zudem soll ein neuer Stürmer her – bereits letzten Sommer forderte Coach Alain Geiger dort Verstärkung, erhielt mit Kyei (25) einen Mann, der nur mässig überzeugte (4 Tore in 23 Spielen). Dem ehemaligen GC-Sportchef Bickel hat man eine Absage ­erteilt.

Lugano

Vier Spieler wurden schon offiziell verabschiedet: Yao, Aratore, Da Costa und Janga. Francisco Rodriguez wird ebenfalls gehen. Mit Obexer konnte man verlängern, er hatte auch eine Offerte aus Fürth. Und aus Thun könnte Matteo Tosetti nach Lugano zurückkehren. Die Stars wie Goalie Baumann, Lovric oder auch Lungoyi werden nur verkauft, falls eine entsprechende Offerte eintrifft. Laut Präsident Renzetti war dies bisher nicht der Fall. Ab Dienstag nimmt Lugano das Training wieder auf.

Luzern

Sportchef Remo Meyer sagt: «Wir werden keine grossen Sprünge machen.» Es fehlt das Geld. Mit Blessing Eleke (nach Belgien) hat man zwar den Top-Verdiener von der Lohnliste gestrichen. Das Problem: Nach BLICK-Informationen kassiert man nicht mal annähernd die einst für Eleke bezahlte Million. Wahrscheinlich ist, dass auch Darian Males (19) geht – er wird seit Wochen mit Top-Klubs aus Italien in Verbindung gebracht. Auch Idriz Voca (23) hat ­Interesse geweckt. Und Francesco Margiotta (27) hat mit 20 Torbeteiligungen in 35 Partien gezeigt, dass er zu den besten Stürmern in der Schweiz gehört. Und mögliche Zuzüge? Kommt von Absteiger Thun Chris Kablan? Oder Leonardo Bertone? Oder Grégory Karlen? Nicht unwahrscheinlich.

Zürich

FCZ-Boss Ancillo Canepa: «Das Kader wird keine grossen Veränderungen erfahren. Punktuelle Ab- und Zugänge schliesse ich aber nicht aus.» Die Zeiten von Pa Modou und Vanins im FCZ-Dress sind vorbei. Goalie Kostadinovic kommt als «Nr. 2». Mit Wilfried Gnonto (16) holt der FCZ einen italienischen U17-Nationalstürmer für die Zukunft. Ceesay und Khelifi kehren von ihrer Leihe zurück. Und wer könnte den FCZ sonst noch verlassen? Rakete Tosin? U21-Nati-Spieler Rüegg? Eher unwahrscheinlich. Das grösste Interesse weckt Abwehr-Juwel Becir Omeragic – konkret ist aber auch (noch) nichts. Falls der FCZ überhaupt noch in neue Spieler investiert, dann in der Defensive. Wenig überraschend nach 72 Gegentoren letzte Saison.

Sion

Die grosse Frage kommt überraschend: Wer wird Trainer? Die Lohnvorstellungen von Paolo Tramezzani und Präsident Christian Constantin gehen diametral auseinander. Der Italiener will weit mehr als das Doppelte dessen, was CC ihm bietet. Die Zeichen stehen auf Trennung. Bereits weg sind Mitrjuschkin (war bei Monaco im Test und ist bei Norwich ein Thema) und Maceiras. Gehen wird auch Pajtim Kasami. Auch die Verträge der Routiniers Facchinetti, Ndoye und Lenjani laufen aus. Zukunft offen. Auch in Sachen Zuzüge gibts eine grosse Frage: Wer ersetzt Teamleader Pajtim Kasami? Das sind riesige Fussstapfen, die Aufgabe ist nicht einfach für Sportchef Barthélémy Constantin. Bereits an Bord sind Gaëtan Karlen und Serey Die.

Lausanne

Bisher gibts sehr wenig Bewegung beim Direktaufsteiger: Leihstürmer Simone Rapp, mit Thun abgestiegen, dürfte zurückkommen. Zudem kommt Verteidiger Tsoungu (18) nach einem Jahr bei Napoli B zurück. Igor Nganga und Alexandre Pasche verlassen den Klub. Am schmerzhaftesten ist der Abgang von Flügelflitzer Dan Ndoye zu Nizza. Setzt er sich da nicht durch, ist es möglich, dass er vom Partnerteam wieder ausgeliehen wird.

Vaduz

Der Aufsteiger aus Vaduz wird als klarer Aussenseiter in die neue Saison starten. Sportchef Franz Burgmeier sagt: «Wir werden als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt werden, allein schon wegen des Budgets.» Dieses wird wohl rund 6 Mio. Franken betragen – und wäre das kleinste der Liga. Gibts Verstärkungen? «Nur punktuell», so Burgmeier. Das Gerüst steht mit 24 weiterlaufenden Verträgen. Eine Rückkehr des Liechtensteiners Nicolas Hasler nach dem Thun-Abstieg ist nicht ausgeschlossen. Und den von ebendiesen Thunern ausgeliehenen Dominik Schwizer (24) würde man auch gleich gerne behalten.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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