100. Ausgabe des Kult-Fussballmagazins «Zwölf»
Beim ersten Heft haute der Layouter ab

Das Schweizer Fussballmagazin «Zwölf» tickt etwas anders als andere Medien. Was als wildes Studentenprojekt vor 16 Jahren begann, ist längst etabliert und erreicht jetzt einen Meilenstein.
Publiziert: 23.12.2023 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2023 um 10:27 Uhr
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Seit 16 Jahren auf dem Markt: Das Fussballmagazin «Zwölf» feiert seine 100. Ausgabe mit einer Sonderedition.
Foto: Zvg
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Das Schweizer Fussballmagazin «Zwölf» ist längst Kult – nun erscheint es am Samstag zum 100. Mal. «Zwölf» behauptet sich seit 16 Jahren mit erstaunlichem Spirit als Magazin, das in seiner Nische etwas anders funktioniert als alle anderen Medien, die über Fussball berichten.

Im «Zwölf» gibts keine Transfergerüchte und keine Spielberichte. Es gibt im Zweimonatsrhythmus Interviews mit längst vergessenen NLA-Legenden, Reportagen von Nebenschauplätzen, abseitige Blickwinkel auf Details des Schweizer Fussballs, die sonst verborgen bleiben. «Zwölf» blickt mit viel Augenzwinkern auf die schönste Nebensache der Welt. Aber auch kritisch auf den modernen Fussball. 

Chefredaktor wurde zum bekannten SRF-Experten

Die 100. Ausgabe kommt nun als Sonderedition mit einer Liste von 100 Fussballern daher, die in der Schweiz für denkwürdige Momente gesorgt haben oder sonst irgendwie in Erinnerung geblieben sind.

Bei der allerersten Ausgabe im Jahr 2007 war das 100. Heft allerdings weiter entfernt als der FC Baden von der Champions League. Ebenso, dass der langjährige Chefredaktor Mämä Sykora dereinst als etablierte Experten-Grösse regelmässig bei SRF reden würde (unter anderem der Podcast «Sykora Gisler» und ein Auftritt im Nati-Dokumentarfilm).

Die Anfänge waren wild. Fussballbegeisterte Studenten, von denen viele später Karriere machten – zum Beispiel Wolf Röcken (heute Mitglied der Chefredaktion von «Bund» und «Berner Zeitung») und Gian-Andri Casutt (Kommunikationschef des ETH-Rats) –, wollten in der Schweiz ein Fan-Magazin im Stil des deutschen Hefts «11 Freunde» lancieren.

Am Anfang ein wildes Studentenprojekt

Der Name «Zwölf» – als Fanmagazin wollte man sich so auf den zwölften Mann beziehen – existierte bereits, auch die Ideen und Texte waren irgendwann geschrieben. Willige Autoren wurden via schwarzes Brett an den Unis gesucht, sie alle schrieben gratis. Geld war keines vorhanden. Dummerweise aber auch kein Layouter. Der für Heft Nummer 1 eingeplante Magazingestalter haute ab und reagierte nicht mehr auf Kontaktversuche. Die Initianten stöberten einen weiteren willigen Mann auf, doch dieser wollte zuerst Layoutkurse besuchen. Erst Layouter Nummer 3 brachte den Erstling dann in letzter Minute doch noch auf die Welt. 

Mit viel Herzblut und sehr vielen Arbeitsstunden in der Freizeit ging das Hobby-Projekt einfach immer weiter. 

Um 100 Ausgaben alt zu werden, blieb die Ausgangslage trotz mehr Professionalität in der Heftproduktion die Gleiche. Es existiert nach wie vor keine Redaktion im üblichen Sinn, so wie bei anderer Zeitungen. Lediglich Sykora und der stellvertretende Chefredaktor Silvan Kämpfen haben fixe Teilpensen. Die Autoren werden für einzelne Storys engagiert – mittlerweile werden sie dafür gar bezahlt.

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