FCB-Cantaluppi und GC-Spieler geraten aneinander
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Im Mai 2003:FCB-Cantaluppi und GC-Spieler geraten aneinander

Als es zwischen GC und Basel noch brannte
«Solche Duelle gibts nicht mehr!»

GC gegen Basel ist vor 20 Jahren noch ein hitziges Duell um die Nummer 1 im Schweizer Fussball. Mit noch hitzigeren Akteuren, die ab und zu übers Ziel hinausschiessen.
Publiziert: 04.02.2023 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2023 um 17:40 Uhr
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Da war was los im Mai 2003: Cantaluppi streckt Cabanas mit einem Kopfstoss nieder, nachdem dieser ihm einen Fusstritt verpasst hat.
Foto: Blicksport
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Um die Jahrtausendwende sind GC und der FC Basel, wie die Sprinter Ben Johnson und Carl Lewis, die Eiskunstläuferinnen Tonya Harding und Nancy Kerrigan, wie die heutigen FCL-Investoren Alpstaeg und Bieri: Erzrivalen! Keiner lebte diese Rivalität so ausgeprägt aus und schoss derart regelmässig übers Ziel wie GC’s Ricardo Cabanas und Basels Mario Cantaluppi. «Dieser Typ ging mir einfach auf den Sack», gesteht Cantaluppi Jahre später dem Fussball-Magazin «Zwölf».

Höhepunkt des «Hass-Duells» ist der Spitzenkampf im Mai 2003: Ein Sieg und der FCB kommt, drei Spiele vor Saisonende, auf einen Punkt an Leader GC heran, der Hardturm ist mit fast 18’000 Fans ausverkauft, die Atmosphäre hitzig. Cabanas und Cantaluppi, die zwei mit der kurzen Zündschnur, ganz besonders. Kurz vor der Pause geraten sie aneinander. Der GC-Kicker tritt den Basler gegen das Schienbein, dieser revanchiert sich mit einem Kopfstoss. Beide werden unter die Dusche geschickt! Der Zoff geht weiter: verbale Ohrfeigen, Kinnhaken, Tiefschläge via Presse.

«Ricci und Lupo waren zwei Hitzköpfe»

«Ricci und Lupo waren auf dem Platz zwei Hitzköpfe», erinnert sich Antonio Esposito heute. «Lupo war leicht zu provozieren, und Ricci hat spanisches Blut», meint Pascal Zuberbühler. «Vorbildlich sind diese Szenen nicht gewesen, dennoch waren es super Duelle damals, voller Feuer», sagte Hakan Yakin. Alle drei sind Akteure von damals, die sowohl für Basel wie auch GC aufliefen.

Pascal Zuberbühler kann den Einschlag nicht verhindern.
Foto: Keystone

Diese Rivalität zwischen GC und Basel ist längst Vergangenheit. Einerseits, weil es seit Jahren kein Spitzenkampf mehr ist, andererseits, weil den Klubs Identifikationsfiguren vom Schlag eines Cabanas oder Cantaluppi heute fehlen. «Solche Duelle und solche Typen kann es nicht mehr geben», sagt Zuberbühler und erklärt: «Früher warst du als GC-Spieler hundert Prozent GC, dasselbe beim FCB oder beim FCZ. Heute sind die meisten Spieler ihre eigene Marke. Die Super League ist eine Ausbildungsliga geworden, die Spieler wollen sich hier präsentieren, ihren Marktwert steigern und weiterziehen. Kein Vorwurf, das ist schlicht die Realität.»

«Nur ältere Fans wissen noch, was GC gegen FCB bedeutete»

Auch Yakin sagt: «GC gegen Basel! Ich glaube, nur die älteren Fans wissen noch, was dieses Spiel einst bedeutet hat.»

Übrigens: Das Zoff-Duell endet 2:2. GC wird zum bisher letzten Mal in seiner Klubgeschichte Meister. Und die damaligen Kader lesen sich wie das «Who is Who» des Schweizer Fussballs: Spycher, Petric, Nunez, Gamboa, Eduardo oder Lichtsteiner spielen für GC. Zuberbühler, die Yakin-Brüder, Haas, Esposito, Smiljanic, Rossi oder Giménez für den FCB.

Und vergessen wir Cabanas und Cantaluppi nicht…

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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