GC-Leithammel Schmid einst in Basel aussortiert
«Bin vom FCB irgendwann vergessen gegangen»

Beim FCB konnte sich der ehemalige Basler Junior Dominik Schmid einst nicht durchsetzen. Nun kann er mit GC seinen Stammklub noch tiefer ins Elend schiessen.
Publiziert: 01.02.2023 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2023 um 12:43 Uhr
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Im September 2017 gegen St. Gallen läuft Dominik Schmid zum letzten Mal für seinen Stammklub Basel auf.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Dominik Schmid (24) ist einer von zahlreichen ehemaligen Basler Junioren, die den Ansprüchen für die 1. Mannschaft des FCB nicht genügten und nun bei anderen Superligisten spielen. Heute empfängt Schmid als GC-Leithammel den FC Basel zum Cup-Kracher im Letzigrund – und am Samstag dasselbe nochmals in der Meisterschaft.

Dominik Schmid, welche der beiden Partien wollen Sie lieber gewinnen?
Dominik Schmid: Beide. Es gibt kein Entweder-oder. Unser Ziel ist es, im Cup weiterzukommen und dann mit einem Sieg in der Meisterschaft am FCB vorbeizuziehen.

Wie speziell sind solche Spiele gegen Ihren Stammklub?
Schon speziell, das werden sie wohl für immer bleiben. Ich war als Bub FCB-Fan und habe meine ganze Jugend Rot-Blau getragen.

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Können Sie sich an den 28. Mai 2017 erinnern?
Klar. Da habe ich am zweitletzten Spieltag mein Debüt in der 1. Mannschaft gegeben. Ausgerechnet gegen GC im Letzigrund. Trainer war Urs Fischer, der FCB wurde dann Meister und Cupsieger.

Wie war die Zeit unter Fischer?
Es war hart. Urs Fischer konnte auch ein richtiger Schleifer sein. Raoul Petretta, der mit mir ins Kader hochgekommen ist, und ich hatten es sicher nicht einfach. Aber so soll es ja auch sein. Die Super League ist kein Ponyhof, und wir haben viel profitiert. Bei Fischer war es so: Wenn man sich als junger Spieler ins Zeug gelegt hat, bekam man eine faire Chance. Er hat alle gleich behandelt, ob einen Walter Samuel oder einen Dominik Schmid. Viel mehr Spiele für Basel sind dann nicht mehr dazugekommen.

Noch drei Teileinsätze unter Raphael Wicky in der Folgesaison. Warum wurden es nicht mehr?
Dem FCB lief es nicht wie geplant, die Resultate fehlten, YB war stark. Der damalige Sportchef Marco Streller hat mir deshalb kommuniziert, dass man in dieser schwierigen Zeit auf Routiniers wie Serey Die oder Taulant Xhaka setzen wolle. Man hat mir geraten, mich ausleihen zu lassen, um Erfahrungen zu sammeln. Erst spielte ich bei Lausanne, dann bei Wil. Zurückgekommen bin ich nie mehr.

Weshalb?
Ich glaube, ich bin irgendwann in der Challenge League einfach vergessen gegangen. Ich habe in dieser Zeit kaum etwas vom FC Basel gehört. Erst als der Vertrag auslief, bekam ich Bescheid, dass es nun vorbei sei.

Wie haben Sie es aufgenommen?
Ich war traurig, hatte auch ein paar schlaflose Nächte. Sie müssen wissen: Solange man ausgeliehen ist, schuftet man täglich darauf hin, dass man irgendwann zum grossen FCB zurückgehen kann. Deshalb gibst du Vollgas, das ist dein Antrieb als Leihspieler. Trotzdem war es keine Überraschung. Ich bin Realist und wusste, dass es zum grossen Sprung vom FC Wil zum FCB nicht reichen dürfte.

Sie wechselten im Sommer 2020 zu GC, wo Sie sich auf Anhieb durchgesetzt haben. Wie gross ist die Genugtuung?
Das Wort Genugtuung trifft es so ziemlich genau. Zu wissen, dass sich die harte Arbeit, die Umwege gelohnt haben, ist ein schönes Gefühl und extrem wertvoll für mich.

Beschäftigt Sie die FCB-Krise?
Nein. Ich bin schon fast drei Jahre bei GC und konzentriere mich voll und ganz auf meinen Klub. Noch als Leihspieler habe ich schon immer wieder nach Basel geschaut, und da hat mich ab und zu auch eine FCB-Niederlage beschäftigt. Aber das ist längst vorbei.

Dann würden Sie bei einem FCB-Angebot nicht sofort nach Basel rennen?
Nein. Ich fühle mich bei GC sehr wohl und werde mein Bestes geben, um mit dieser Mannschaft erfolgreich zu sein.

Auch GC ist aber mit nur einem Punkt aus den ersten zwei Partien nicht gut ins 2023 gestartet.
Zum Auftakt haben wir 1:2 gegen YB, mit Abstand das beste Team der Schweiz, verloren. Gegen Lugano waren wir besser, kriegen aber kurz vor Schluss mit dem ersten Schuss auf unser Tor das 1:1. Wir sind mit dem FCB auf Augenhöhe – das haben wir mit dem Heimsieg im Direktduell vor der Winterpause bewiesen.

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