«Ziemlich viel Druck» vor Nati-Spiel
Menschenrechts-Organisationen fordern Ausschluss von Belarus

Als die Uefa Russland nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine ausschloss, verhängte sie gleichzeitig ein Verbot von Spielen in Belarus. Deren Nati tritt nun im Exil und ohne Fans an. Vielen geht das zu wenig weit.
Publiziert: 24.03.2023 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2023 um 09:14 Uhr
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Diese Mannschaft dürfte eigentlich nicht spielen – und doch startet sie gegen die Schweiz in die EM-Qualifikation: Die belarussische Nationalmannschaft.
Foto: keystone-sda.ch

Am 28. Februar 2022 suspendieren Uefa und Fifa russische Teams von ihren Wettbewerben. Dies, nachdem zuvor bereits einzelne Länder, unter ihnen die Schweiz, beschlossen hatten, nicht mehr gegen russische Teams zu spielen. Nicht ganz so weit wollte man im Fall Belarus gehen, weil die Weissrussen offiziell nicht Kriegspartei sind; aber ein Zeichen wollte die Uefa wegen der Beteiligung von Belarus an den russischen Kriegsverbrechen dennoch setzen. Fünf Tage später verbot sie internationale Spiele auf belarussischem Territorium, und im Exil dürfen keine Zuschauer anwesend sein. Gastrecht gewähren den Weissrussen derzeit Serbien, die Türkei und Armenien. Das ist der aktuelle Stand.

Ceferin hält Forderung für populistisch

Im Oktober 2022 sah Uefa-Präsident Aleksander Ceferin keinen Handlungsbedarf, das zu ändern. «Es ist ein bisschen populistisch zu fordern: ‹Schmeisst alle raus›. Aktuell sehen wir keinen Grund, das zu tun», so der Slowene zur «Sport Bild». Und weiter: «Die Politik sollte unsere Entscheidungshoheit respektieren. Wir predigen Politikern und Regierungen auch nicht, was sie tun sollen.»

Das ärgert viele. So haben die Schweizer Menschrechtsorganisation Libereco und die Bewegung Campax eine Petition lanciert, die über 16'000 Menschen unterschrieben haben, mit der Forderung an Ceferin, Belarus von der EM 2024 auszuschliessen. Sie schreiben: «Wir setzen uns aufgrund des Verbrechens des belarussischen Regimes – mehr als 1400 politische Gefangene, unter ihnen der Friedensnobelpreisträger von 2022, Ales Bialiatski, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – für einen Ausschluss von Belarus von der EM 2024 ein.» In den vergangenen Tagen wurden drei offene Briefe mit der Forderung nach einem EM-Ausschluss an die Uefa veröffentlicht: von 30 Schweizer Abgeordneten, 46 Bundestagsabgeordneten der Grünen und mehr als 100 EU-Parlaments-Abgeordneten.

Demo in Nyon am Freitag

Auch der Zustand des Fussballs in Belarus ist laut Libereco katastrophal. Regimekritische Spieler würden diskriminiert. Ebenso unwillige Schiedsrichter. Auch nicht-willfährige Sportmedien würden leiden und teils gar verboten. Und im Verband herrsche systematische Korruption.

Um dem Ansinnen mediales Gewicht zu verleihen, hat Libereco zu einer Demonstration am Freitag vor dem Uefa-Hauptquartier in Nyon aufgerufen.

Mittlerweile ist ein Rechtsgutachten, das vom Deutschen Olympischen Sportbund in Auftrag gegeben wurde, zum Schluss gekommen, dass der Ausschluss russischer und weissrussischer Athletinnen und Athleten nicht als Verstoss gegen die internationalen Menschenrechte zu klassifizieren und damit zulässig sei. Also stünden einem Ausschluss Weissrusslands in diesem Bereich nichts entgegen.

Kein Exko-Meeting vor Schweiz-Spiel

«Es gibt ziemlich viel Druck», gesteht denn auch Uefa-Generalsekretär Theodore Theodoridis im Gespräch mit Blick. «Zum Beispiel eben wegen dieses Briefes der EU-Parlaments-Abgeordneten. Ob es nach einer erneuten Analyse der Situation zu einer Änderung unserer Position kommt, wird im Exekutivkomitee diskutiert. Diese Woche steht kein Treffen an, also steigt das Spiel der Schweiz wie geplant. Das nächste Exko-Meeting steht am 4. April an.» In der Agenda sei das Thema derzeit nicht vorgesehen, «aber selbstverständlich können immer dringliche und kurzfristige Themen dazukommen».

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Mannschaft
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Portugal
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Kroatien
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Polen
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Liga A, Gruppe 2
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Frankreich
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Belgien
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Liga A, Gruppe 3
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Deutschland
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Niederlande
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Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
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Spanien
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Dänemark
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Schweiz
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Georgien
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Albanien
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Griechenland
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Kasachstan
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Island
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Montenegro
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Schweden
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Zypern
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Litauen
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Liga D, Gruppe 2
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