«Es ist ein Traum mit einem solchen Spieler zu spielen»
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Amdouni über Shaqiri:«Es ist ein Traum mit einem solchen Spieler zu spielen»

«Wird die Nati prägen»
Amdouni soll Shaqiris Olympia-Traum erfüllen

Wirds nach der Shaqiri-Ära langweilig in der Nati? Nein! Denn es gibt ja Zeki Amdouni. Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Publikumslieblinge.
Publiziert: 24.06.2023 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2023 um 13:47 Uhr
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Verstehen sich blendend auf dem Platz: Zeki Amdouni und Xherdan Shaqiri.
Foto: TOTO MARTI

Seit 13 Jahren sorgt Xherdan Shaqiri in der Schweizer Nati für Unterhaltung. Tricks und Traumtore, schludrige Ballverluste, kontroverse Auftritte neben dem Platz – der Zauberzwerg bedient die ganze Klaviatur der Emotionen, liefert in jedem Spiel Stoff für den Stammtisch. Aber wie lange noch? Als er zwischen den letzten zwei EM-Qualispielen gegen Andorra und Rumänien gefragt wurde, ob er nochmals Luft für 90 Minuten habe, tat er das als «dumme Frage» ab. Trotzdem: Vergleicht man eine Karriere mit den Jahreszeiten, beginnen sich bei Shaqiri die Blätter zu verfärben. Und wir fragen uns: Wirds nach ihm langweilig?

Antwort: Nein! Denn da ist ja Zeki Amdouni, der letzte Strassenfussballer der Schweiz. Mit der Klasse und dem Unterhaltungswert, um Shaqiri dereinst als Nati-Aushängeschild abzulösen.

Zusammen bei Olympia?

Aktuell weilt Amdouni an der U21-EM in Rumänien. Und hat fürs Turnier einen Auftrag von Shaqiri erhalten. Der sagte im Interview mit SRF, dass er von einer Olympia-Teilnahme träume. 2012, als er eigentlich fürs Turnier in London vorgesehen war, lehnte Shaqiri wegen seines Wechsels von Basel zu Bayern München ab. Nächstes Jahr in Paris will er dabei sein – und hofft, dass Amdouni ihm diesen Wunsch erfüllt. Denn klar ist: Will die U21 an der EM in die Top 3, was nötig ist für einen Olympia-Startplatz, ist sie auf einen Amdouni in Topform angewiesen.

«Fürs Team ist es wichtig, dass er an der EM gute Leistungen zeigt», so Shaqiri, «und für ihn selber, sich auf diesem Niveau zu präsentieren.» Dass Amdouni das Zeug zum künftigen Aushängeschild der A-Nati mitbringt, davon ist Shaqiri überzeugt: «Ich bin mir sicher, dass er eine wichtige Rolle einnehmen und das Team prägen wird.» Doch zuvor müsse er auf höherem Niveau als in der Super League beweisen, dass er auch im Klub konstant Topleistungen abliefern kann. «In naher Zukunft muss er den Schritt in eine Topliga machen. Das ist etwas ganz anderes als Super League. Dann werden wir sehen, wo der Weg hinführt.»

Nicht nur beim Spektakelfaktor, auch sonst gibts bei genauerem Hinschauen einige Parallelen zwischen Shaqiri und Amdouni: Beide schafften auf Klubebene den Durchbruch beim FC Basel, beide erhielten schnell einmal ein Aufgebot für die A-Nationalmannschaft, obwohl sie altersmässig noch bei den Junioren mitspielen konnten.

Herz hat für die Schweiz entschieden

Apropos Nati: Beide haben ausländische Wurzeln und hätten auch für die Heimatländer ihrer Eltern spielen können. Shaqiri für Albanien oder den Kosovo, Amdouni für die Türkei oder Tunesien. «Mein Herz hat entschieden», begründete Amdouni seine Wahl für die Schweiz. Zudem haben beide menschlich ihren Stolz. Bei Shaqiri zuletzt bei der erwähnten Frage nach dem Alter gesehen. Bei Amdouni vor zwei Jahren, als Servette ihn zurückholen wollte, er aber ablehnte. Grund: Servette liess ihn im Alter von 13 Jahren wegen einer Fussverletzung fallen. Amdouni: «Erst sagten sie mir, dass sie niemanden rausschmeissen, der verletzt ist. Dann musste ich trotzdem gehen.»

Nach dem Out bei Servette gibt Amdouni nicht auf. «Ich habe immer daran geglaubt, dass ich mal Profi werden würde.» Via die Genfer Quartierklubs Meyrin und Etoile Carouge landet er 2019 bei Stade Lausanne-Ouchy, gibt mit 19 sein Profidebüt. Im Vergleich mit Shaqiri ist er ein Spätstarter: Der dribbelt schon mit 17 ein erstes Mal über den Joggeli-Rasen, schon mit acht wird er aufgenommen in der FCB-Nachwuchsabteilung und erhält im Gegensatz zu Amdouni eine professionelle Ausbildung zum Fussballer.

Sie loben sich gegenseitig

Und nun standen sie letzte Woche in den EM-Qualispielen gegen Andorra und Rumänien erstmals gemeinsam auf dem Platz. Erfolgreich und spektakulär: Vorlage Shaqiri, Tor Amdouni. In beiden Partien gabs das zu notieren, wobei Entstehung und Vollendung des zweiten Treffers gegen die Rumänen ein Gedicht waren.

«An ihm werden wir noch viel Freude haben», sagt Shaqiri über seinen Nachfolger. Der gibt das Lob zurück: «Mit Spielern wie Xherdan auf dem Platz zu stehen, ist wie ein Traum für mich.»

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Georgien
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