Dem Luzerner Goalie Marius Müller platzt am Sonntag beim Auswärtsspiel in Lausanne der Kragen. Der Grund: Statt Abstoss für Luzern pfeift Ref Luca Piccolo (28) am Anfang der zweiten Hälfte Ecke für die Lausanner. Ein Fehlentscheid. Dieser Corner führt zum 1:1-Ausgleich für die Waadtländer. Der Beginn der Wende. Der FCL geht am Schluss 1:2 unter. Und Müller lässt danach seinem Frust freien Lauf. Er greift die gesamte Schweizer Schiri-Gilde an. «Ihr habt einen guten Schiedsrichter in der Schweiz. Und da gibts Verantwortliche, die die Jungs schulen sollten, aber das funktioniert offenbar nicht.» Päng!
BLICK konfrontiert Schiri-Chef Dani Wermelinger mit den happigen Vorwürfen.
Stimmt es, dass wir nur einen guten Schiri in der Schweiz haben?
Dani Wermelinger: Wie würde denn eine Meisterschaft funktionieren, wenn wir nur einen guten Schiedsrichter hätten? Das wäre logistisch kaum möglich…
Was läuft, so ein weiterer Vorwurf von Müller, bei der Schiedsrichterausbildung falsch?
Diesen Vorwurf weise ich entschieden zurück. Hätten wir eine schlechte Ausbildung, wäre es nicht möglich gewesen, dass wieder ein Schweizer Schiedsrichter-Team für die Champions League aufgeboten wurde und in der Vorrunde zweimal zum Einsatz kam. Sandro Schärer (32) leitete im Herbst die Champions-League-Spiele Barçelona – Ferencvaros Budapest (5:1) und Bayern – Lokomotive Moskau (2:0).
Wie ist der Schiri-Chef mit den Leistungen seiner Refs im ersten Teil der Saison zufrieden?
Fakt ist, dass es für unsere Schiedsrichter-Teams, die alle nebenbei in einem Teilpensum arbeiten, die vermutlich intensivste Saison ist, die es je gegeben hat. Es ist klar, dass wir nicht immer fehlerfrei waren. Eine Saison ist auch für uns ein stetiger Lernprozess. Wir wollen immer besser werden. Grundsätzlich kann ich aber sagen, dass ich mit den Leistungen zufrieden bis sehr zufrieden bin. Ein Beispiel: Seit Einführung des VAR stieg die Zahl der richtigen Schiedsrichter-Entscheide auf 98 Prozent. Allein in dieser Saison hat der VAR schon 12 Mal nachweislich und richtigerweise eingegriffen. Wir machen sehr vieles richtig.
Marius Müllers (27) Angriff auf die gesamte Schweizer-Schiri-Gilde hat Konsequenzen. «Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League hat gegen Marius Müller ein Verfahren eröffnet», schreibt die SFL am Montagabend. Der Luzern-Goalie hat am Sonntag nach der Niederlage gegen Lausanne äusserst scharf gegen die Schiedsrichterleistungen geschossen. «Bis zum Abschluss des Verfahrens werden keine weiteren Auskünfte erteilt», so die SFL weiter. Am Montag hat sich auch Schiedsrichter-Boss Daniel Wermelinger gegenüber BLICK zum Fall geäussert und sich gewehrt: «Wie würde denn eine Meisterschaft funktionieren, wenn wir nur einen guten Schiedsrichter hätten? Das wäre logistisch kaum möglich…» (ebo)
Marius Müllers (27) Angriff auf die gesamte Schweizer-Schiri-Gilde hat Konsequenzen. «Der Disziplinarrichter im Spielbetriebswesen der Swiss Football League hat gegen Marius Müller ein Verfahren eröffnet», schreibt die SFL am Montagabend. Der Luzern-Goalie hat am Sonntag nach der Niederlage gegen Lausanne äusserst scharf gegen die Schiedsrichterleistungen geschossen. «Bis zum Abschluss des Verfahrens werden keine weiteren Auskünfte erteilt», so die SFL weiter. Am Montag hat sich auch Schiedsrichter-Boss Daniel Wermelinger gegenüber BLICK zum Fall geäussert und sich gewehrt: «Wie würde denn eine Meisterschaft funktionieren, wenn wir nur einen guten Schiedsrichter hätten? Das wäre logistisch kaum möglich…» (ebo)
