Fast ein Jahr ist es her, da kommt es nach dem Spiel zwischen der beiden Türken-Klubs MKE Ankaragücü und Caykur Rizespor zu hässlichen Szenen. Rizespor erzielt in der siebten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich, Ankaragücu-Präsident Faruk Koca (60) lupft es den Deckel. Er stürmt nach Abpfiff aufs Spielfeld und schlägt Schiedsrichter Halil Umut Meler (38) mit der Faust ins Gesicht. Meler geht zu Boden, Fans, die ebenfalls auf den Schiedsrichter zustürmten, treten auf ihn ein.
Das hat nun Folgen: Koca wird der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge wegen «vorsätzlicher Verletzung eines Amtsträgers» zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sieben Monaten verurteilt. Drei weitere Beteiligte müssen ebenfalls ins Gefängnis. Koca plant aber wohl, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Koca wurde nach dem Faustschlag inhaftiert
Die Prügelattacke auf den Fifa-Schiedsrichter, der in diesem Oktober die Partie zwischen der Schweiz und Dänemark leitete, sorgte über die Landesgrenzen hinaus für Schlagzeilen. Die türkische Süper Lig wurde nach dem Vorfall für mehrere Wochen unterbrochen, diverse Sportler und Politiker verurteilten die Szenen. Koca wurde kurzzeitig inhaftiert, wurde auf Kaution jedoch wieder freigelassen.
Der Unternehmer trat nach dem Vorfall als Vereinspräsident des Klubs, bei dem mit Renat Dadashov (GC) und Kevin Varga (YB) heute zwei Ex-Super-League-Spieler unter Vertrag stehen, zurück. Ankaragücu musste nach dem Vorfall eine Strafe in Höhe von zwei Millionen türkischer Lira zahlen (rund 51’000 Franken) und fünf Heimspiele vor leeren Rängen absolvieren.