Fussballeuropa zittert vor den Auswirkungen der Saudi-Millionen. Zahlreiche Spieler und Trainer sind dem Lockruf aus der Wüste gefolgt. Um die 850 Millionen hat die Saudi Pro League bereits in Transferablösen investiert. Und anders als die europäischen Top-Ligen haben sie noch bis zum 20. September Zeit, weitere Stars zu verpflichten.
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Besonders für die Teams aus Europas Top-Ligen – für sie ist der 1. September die Transfer-Deadline – eine gefährliche Ausgangslage.
Klopp nimmt Fifa und Uefa in die Pflicht
«Das Schlimmste ist wohl, dass das Transferfenster in Saudi-Arabien drei Wochen länger geöffnet ist», kritisierte Liverpool-Coach Jürgen Klopp (56) diesen Umstand schon vor Wochen. Mit Jordan Henderson (33) oder Fabinho (29) mussten die Reds zwei Spieler mit laufendem Vertrag ziehen lassen. «Als ich mehr über die Vertragskonditionen erfahren habe, wusste ich, dass wir keine Chance haben, uns zu wehren», so Klopp.
Gerüchte, dass auch Mo Salah (31) einen Transfer anstreben könnte, halten sich hartnäckig. Würde der Ägypter nach dem 1. September wechseln, Liverpool wäre nicht mehr in der Lage, Ersatz zu verpflichten. Nur logisch, dass Klopp bereits von Uefa und Fifa forderte, Lösungen zu finden, also das saudische Transferfenster an das europäische anzugleichen.
Mit dieser Forderung ist der Deutsche nicht allein. Arsenal-Trainer Mikel Arteta (41) empfindet die Situation als «unfair». In England gab es schon Medienberichte, wonach die Premier League und der Verband einen offiziellen Antrag an die Fifa prüfen.
Saudi-Transferfenster im Einklang mit Fifa-Regeln
Bringen würde ein solcher Antrag wenig. Die Saudi Pro League verstösst gegen keine Regeln. In den Fifa-Statuten ist einzig definiert, dass zwei Transferfenster existieren müssen. Ein längeres von bis zu zwölf Wochen und ein kürzeres von maximal vier Wochen. Wann diese im Jahr platziert werden, kann jeder Verband für sich entscheiden.
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Dass Europas Top-Ligen ihr Sommertransferfenster auf zwei Monate begrenzen und nicht die ganzen zwölf Wochen auskosten, ist ihre eigene Entscheidung. In der Premier League gab es vor vier Jahren sogar das Projekt, Transfers nur bis zum 1. Spieltag zuzulassen. Die Hoffnung war, dass andere Top-Nationen nachziehen. Weil das nicht der Fall war, brach man die Übung 2020 wieder ab. Der Wettbewerbsnachteil gegenüber der – damals noch europäischen – Konkurrenz wurde als zu gross empfunden.
Schweizer Liga nutzt die Regel auch aus
Für kleine Ligen wie die Schweizer Super League ist es gängige Praxis, das Transferfenster später zu schliessen. Spieler, die im Ausland keine Perspektive haben, werden zu so zu billigeren Konditionen verfügbar. Wenn nun aber eine Liga mit der Finanzkraft der Saudi Pro League mehr Zeit für Transfers hat, sorgt das für ein Ungleichgewicht im Transfersystem.
Und so zittern die grossen Klubs Europas bis zum 20. September vor einem Wüstentransfer. Oder wie es Pep Guardiola (52) sagte: «Es geht nicht um eine Bedrohung. Es ist Realität. Saudi-Arabien hat den Markt verändert.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |