Die Euphorie um die Kosovo-Nati vor dem Spiel ist gigantisch. Das böse Erwachen nach dem verlorenen Playoffs-Halbfinal gegen Nordmazedonien dafür umso brutaler!
Gestandene Spieler wie Valon Berisha (27) gehen in Skopje nach dem 1:2 weinend vom Platz. Andere, wie Torschütze Florent Hadergjonaj (26, Ex-YB), liegen fassungslos auf dem Rasen. Kurz zuvor hat der neue FCZ-Verteidiger Fidan Aliti noch eine gute Ausgleichschance verpasst.
Die Euro 2021 findet ohne den Kosovo statt. Jetzt herrscht im jungen Mini-Staat Katzenjammer. Das bekommt bald nach dem Abpfiff auch Erfolgstrainer Bernard Challandes (69) sofort zu spüren. Er, der Trainer-Held, der Macher der erfolgreichen Kosovo-Nati. Doch nun wird der Neuenburger an der Pressekonferenz nach dem Spiel von einem Journalisten gefragt, ob er wegen der Niederlage zurücktreten wird.
Journalist fragt nach Rücktritt
Challandes ist gemäss «Koha.net» von der Frage überrascht. Er sagt: «Der Trainer ist bei einer Niederlage immer verantwortlich. Ich bin Nationaltrainer vom Kosovo, ich habe einen Vertrag unterschrieben. Warum sollte ich nun zurücktreten? Wegen einer einzigen Niederlage gegen Nordmazedonien? Ich bin überrascht, dass Sie denken, dass Nordmazedonien ein schwacher Gegner ist. Wir sind nicht Deutschland!»
Unter dem ehemaligen Zürcher Meistertrainer hat Kosovo 15 Spiele in Folge nicht mehr verloren und sich durch eine starke Nations-League-Kampagne in die Playoffs gespielt. «Wir sind der Kosovo, da ist es nie einfach», sagt Challandes, «wir haben versucht, unser Spiel zu spielen. Aber der Gegner war besser. Unsere erste Halbzeit war gut, doch die Effizienz hat gefehlt. Die zweite war weniger stark.»
Die Episode mit Stürmer Berisha
Aber die Kritik wird nach dem geplatzten EM-Traum wohl kaum abnehmen. Jetzt wird Challandes auch die Nicht-Nomination von Stürmer Bernard Berisha um die Ohren geschlagen. Berisha wurde vom Nati-Trainer lange verschmäht, dann trifft er im September gegen Griechenland – und gestikuliert beim Torjubel wild in Challandes´ Richtung. Nun fehlt der Grosny-Legionär erneut im Team, obwohl durch Verletzungen im Sturm viel Platz gewesen wäre.
Mehr zum Kosovo-Fussball
Für Challandes und sein Team geht’s nun trotz EM-Out gleich in der Nations League weiter. Am Sonntag in Pristina gegen Slowenien und am Mittwoch in Griechenland. Wie der Schweizer Trainer wohl empfangen wird?
Dieser Bus trägt Trauer. Die Kosovo-Nati fährt direkt nach dem verlorenen Playoff-Halbfinal-Spiel gegen Nordmazedonien in rund zweieinhalb Stunden von Skopje nach Pristina zurück. Am Tag danach sagt Torschütze Florent Hadergjonaj (26) zu BLICK: «Die Enttäuschung ist riesig, weil wir und das ganze Land grosse Erwartungen hatten. Der Traum von der EM war realistisch, da wir eine gute Qualität im Team haben und wir deshalb unsere Chance gesehen haben. Nun tut es sehr weh.»
Der im Emmental aufgewachsene Ex-YB-Spieler mit Wurzeln im Kosovo ist für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich besorgt. «Mein erster Tor in der Nati, ein Riesen-Highlight für mich persönlich. Aber für einen Sieg hätte ich gerne darauf verzichtet», sagt Hadergjonaj. Aber nur vier Minuten danach stehts 2:1. «Das war ein Gefühlschaos, so rasch wieder im Rückstand zu sein.»
Der Kasimpasa-Instabul-Verteidiger ist bemüht, nach dem geplatzten EM-Traum nach vorne zu blicken. Am Sonntag gastiert Slowenien, im Fadil-Vokrri-Stadion wird eine gewisse Anzahl Fans erlaubt sein. Hadergjonaj: «Jetzt schlagen wir ein neues Kapitel auf. Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir weiterhin eine gute Mannschaft sind und uns neue Ziele setzen können.»
Neue Ziele mit dem alten Trainer? Der Berner schmunzelt über die Rücktrittsforderungen an die Adresse von Bernard Challandes. «Das waren emotionale Reaktionen. Im Team zweifelt niemand am Trainer, wir stehen alle voll hinter ihm!» (md)
Dieser Bus trägt Trauer. Die Kosovo-Nati fährt direkt nach dem verlorenen Playoff-Halbfinal-Spiel gegen Nordmazedonien in rund zweieinhalb Stunden von Skopje nach Pristina zurück. Am Tag danach sagt Torschütze Florent Hadergjonaj (26) zu BLICK: «Die Enttäuschung ist riesig, weil wir und das ganze Land grosse Erwartungen hatten. Der Traum von der EM war realistisch, da wir eine gute Qualität im Team haben und wir deshalb unsere Chance gesehen haben. Nun tut es sehr weh.»
Der im Emmental aufgewachsene Ex-YB-Spieler mit Wurzeln im Kosovo ist für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich besorgt. «Mein erster Tor in der Nati, ein Riesen-Highlight für mich persönlich. Aber für einen Sieg hätte ich gerne darauf verzichtet», sagt Hadergjonaj. Aber nur vier Minuten danach stehts 2:1. «Das war ein Gefühlschaos, so rasch wieder im Rückstand zu sein.»
Der Kasimpasa-Instabul-Verteidiger ist bemüht, nach dem geplatzten EM-Traum nach vorne zu blicken. Am Sonntag gastiert Slowenien, im Fadil-Vokrri-Stadion wird eine gewisse Anzahl Fans erlaubt sein. Hadergjonaj: «Jetzt schlagen wir ein neues Kapitel auf. Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir weiterhin eine gute Mannschaft sind und uns neue Ziele setzen können.»
Neue Ziele mit dem alten Trainer? Der Berner schmunzelt über die Rücktrittsforderungen an die Adresse von Bernard Challandes. «Das waren emotionale Reaktionen. Im Team zweifelt niemand am Trainer, wir stehen alle voll hinter ihm!» (md)