Kosovo an die EM? In einer Gruppe mit England und Tschechien? Eigentlich unvorstellbar.
Es wäre grosses Kino, mit viele Schweizern oder ehemaligen Super-League-Spieler. Allen voran Trainer Bernard Challandes. Sein Team muss heute in Pilsen gewinnen, gegen die Mannschaft von Ex-Basel-Goalie Tomas Vaclik (30), der inzwischen das Tor von Sevilla hütet. Ein Sieg genügt dem Kosovo aber nicht. Ein weiterer Punkt in England wäre für die Quali vonnöten. Schwierig, aber nicht unmöglich.
«Diese beiden Spiele sind für uns wie das Besteigen des K2 oder des Mount Everest», sagt Challandes. «Und das in vier Tagen und ohne Sauerstoff. Jeder wird das Spiel seines Lebens machen müssen. Klappt es, wäre das ein Wunder.»
Ex-FCB-Vaclik warnt vor dem Zusammenhalt
Ihre intakten Quali-Chancen verdanken die Kosovaren dem Sieg in Pristina gegen Tschechien, als Mergim Vojvoda Tschechen-Keeper Vaclik mit einem tückischen Aufsetzer bezwang.
Vaclik warnt denn auch: «Die grösste Stärke der Kosovaren ist der Zusammenhalt. Sie spielen mit viel Herz, mit viel Leidenschaft. Man spürt, dass sie mit grossem Stolz für ihr Land auflaufen.»
Weiter lobt er die individuelle Klasse des Gegners: «Hadergjonaj, Kololli und Voca kenne ich noch aus der Super League, auch die anderen Spielern haben viel Potenzial. Das wird nicht einfach für uns.»
Nations League als Bonus-Chance
Sollten die Kosovaren in der regulären Quali scheitern, bleibt die Nations League als weitere Chance fürs EM-Ticket. Im Halbfinal vom März treffen sie auf Nordmazedonien. Nehmen sie diese Hürde, kommts zur Finalissima gegen Georgien oder Weissrussland.
Was das bedeutet, zeigte der Ansturm vor dem Spiel gegen Mazedonien. Challandes: «13'000 Tickets waren in elf Minuten weg. Es gab über 100'000 Klicks.»
Kosovo – ein Land im Fussball-Ausnahmezustand.