Der Polizistensohn wird zum Feuerwehrmann. Christian Gross übernimmt mit einem Vertrag bis zum Saisonende offiziell das Traineramt bei Schalke 04. Dem 66-jährigen Höngger bleibt nicht viel Zeit. Nach 29 Liga-Spielen in Folge ohne Sieg beginnt für Gross heute die Herkulesaufgabe, den Letzten der Bundesliga noch zu retten, wenn er sein erstes Training auf dem Platz führt.
«Es steht uns ein Marathon bevor», tröten sowohl Gross als auch Sportvorstand Jochen Schneider ins königsblaue Mikrofon. Schneider, der den Schweizer aus gemeinsamer Zeit bei Stuttgart kennt, sagt voller Überzeugung: «Gross war unsere allererste Option.» Schon beim VfB führte das Duo einen scheinbar schon abgestiegenen Klub zum Ligaerhalt. «Vor 11 Jahren war es eine ähnliche Mission. Ich bin überzeugt, dass er mit seiner Expertise, seiner Art und seiner Erfahrung der Richtige ist», so Schneider.
«Mit Zuversicht vorangehen»
Vor drei Wochen – noch vor dem offiziellen Rausschmiss von Vorgänger Manuel Baum – wird Gross erstmals kontaktiert. «Ich war überrascht und erfreut, dass sich Jochen noch an die gemeinsame Zeit erinnert hat», sagt Gross.
Umso länger hat er aber Zeit, sich Gedanken zu machen, wie er die schier unmöglich scheinende Aufgabe anpacken will. Gross: «Die Spieler sollen die Mission mit Zielstrebigkeit und Entschlossenheit angehen. Mehr nach vorne tun und gleichzeitig hinten keine Tore kriegen. Es gibt viel zu tun. Die Mannschaft muss alles aus sich herausholen.» Und weiter: «Ich werde mit sehr viel Zuversicht vorangehen.»
Gross deutet auch schon klare Vorstellungen von Verstärkungen an: «Welcher Trainer hat keine Wünsche? Die finanzielle Lage ist sehr, sehr angespannt. Auf den Aussenbahnen haben wir sicher Bedarf.» Schneider und der Aufsichtsrat sind auch bereit, Transfers zu ermöglichen: «Wir werden alles tun, wozu wir in der Lage sind.»
Schneiders letzte Chance
Um die Bedeutung des Malochervereins, und was auf dem Spiel steht, muss Gross niemand unterrichten. Die Faszination Schalkes, ein weltbekannter und sehr spezieller Verein habe ihn nicht lange überlegen lassen, erklärt er.
Königsblau setzt alle Hebel in Bewegung. Der nicht unumstrittene Schneider hat mit Gross seinen Heilsbringer vorgestellt. Es ist Schneiders letzte Chance, den Klub vor dem Untergang zu retten. Mit der Gross'schen Disziplin eines Feuerwehrmanns und Polizistensohns. So wie es Schneider und die ganze Bundesliga aus Stuttgarter Zeiten noch immer gut kennen. (leo)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |