Nach pro-palästinensischen Posts
Politiker fordern Bayern zu Spieler-Rausschmiss auf

Noussair Mazraoui teilt auf Social Media wie viele andere seine Meinung. Nur tut er das zu einem heiklen Thema: dem Angriff der Hamas auf Israel. Während er sich dafür erklärt, fordern Politiker Konsequenzen für den Bayern-Spieler.
Publiziert: 17.10.2023 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2023 um 11:59 Uhr
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Noussair Mazraoui sorgt mit Posts auf Social Media für Wirbel.
Foto: Getty Images

Die Welt schaut geschockt in Richtung Naher Osten. Die Bilder des blutigen Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel lassen niemanden kalt.

Auch Noussair Mazraoui (25) nicht. Der Marokkaner, seit Sommer 2022 beim FC Bayern München, sorgt mit mehreren pro-palästinensischen Beiträgen auf Instagram für Wirbel. Er teilte unter anderem ein Video, das den Palästinensern im Konflikt mit Israel den Sieg wünscht. Zu einer wehenden Palästina-Flagge sagt eine Stimme: «Gott, hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen. Möge Gott den Toten Gnade schenken, möge Gott ihre Verwundeten heilen.»

Mazraoui ist enttäuscht

Obwohl er es enttäuschend findet, dass er sich erklären muss, äussert sich Mazraoui gegenüber der «Bild». Er betont, sich für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt einzusetzen. Er werde «immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein». Für Mazraoui ist es unverständlich, warum er mit hasserfüllten Gruppen in Verbindung gebracht wird.

Es gehe nicht darum, was er denke, denn unschuldige Menschen würden täglich getötet. «Wir müssen alle dagegen sein und uns dagegen aussprechen. Das ist einfach unmenschlich», so Mazraoui weiter. Es sei nie seine Absicht gewesen, «jemanden bewusst oder unbewusst zu beleidigen oder zu verletzen».

«Hat in Deutschland nichts zu suchen»

Nach dem Posting melden sich Politiker zu Wort. Johannes Steiniger (36, CDU), der Mitglied des Deutschen Bundestages ist und selber die C-Lizenz als Trainer besitzt, vertritt auf Social Media eine klare Meinung. Er fordert die Bayern auf, den Spieler rauzuschmeissen. Und verlangt, dass «alle staatlichen Möglichkeiten genutzt werden, ihn aus Deutschland zu verweisen».

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Ein weiterer Bundestagsabgeordneter bläst ins gleiche Horn. Christoph Ploss (38, CDU) schreibt auf Social Media: «Ich hoffe, der FC Bayern zieht Konsequenzen! Wer Verständnis für die furchtbaren Terrorangriffe der Hamas auf Israel hat, hat in Deutschland nichts zu suchen!»

Bayern kündigen Gespräch an

Ob sein Verhalten tatsächlich solche Konsequenzen haben wird, ist mehr als fraglich. Am frühen Montagabend reagierte aber der FC Bayern München auf den Vorfall. Wie er via Deutsche Presse-Agentur mitteilt, habe man umgehend mit dem Spieler, der derzeit bei der marokkanischen Nationalmannschaft weilt, Kontakt aufgenommen. «Nach seiner Rückkehr ist ein ausführliches persönliches Gespräch mit der Klubführung in München vorgesehen», heisst es in der Mitteilung.

Jede und jeder im Klub wisse, für welche Werte der FC Bayern stehe, das habe man auch direkt nach dem Terroranschlag in Israel zum Ausdruck gebracht. «Wir sorgen uns um unserer Freunde in Israel und stehen an ihrer Seite. Zugleich hoffen wir auf ein friedvolles Zusammenleben aller Menschen im Nahen Osten.» Ob und welche Konsequenzen Mazraoui drohen, bleibt weiter offen. (bir)

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