«Müssen defensiv konkreter und organisierter sein»
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Yakin kritisiert Verteidigung:«Müssen defensiv konkreter und organisierter sein»

Zoff spitzt sich zu
Yakin giftelt nach Fast-Blamage gegen Nati-Captain Xhaka

Nur ein Punkt gegen Belarus ist für die Nati zu wenig. Das wissen auch Trainer Murat Yakin und Captain Granit Xhaka. Nach dem Spiel kann sich Yakin eine Spitze gegen Xhaka nicht verkneifen.
Publiziert: 16.10.2023 um 09:08 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 09:35 Uhr
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Nach der Quali-Auslosung forderte Captain Granit Xhaka zehn Siege in zehn Spielen.
Foto: TOTO MARTI

Der erste Eindruck war: Nati-Coach Murat Yakin lässt den Satz einfach so mal nebenbei fallen. Als er auf die Frage sagt, ob man sogar Angst um die Qualifikation haben müsse: «Andere Leute haben behauptet, man müsse zehn Siege in zehn Spielen in dieser Gruppe einfahren.»

Gesagt hat das nach der Auslosung: Granit Xhaka. Und so kann man Yakins Nebenbei-Satz nur als Spitze gegen seinen eigenen Captain deuten. War das ein überhebliches Ziel? War es zu hoch gesteckt? «Wir haben uns das in den letzten Jahren erarbeitet, dass wir in jedem Spiel Favorit sind. Die Spieler wünschen sich das. Doch die Aussage ist das eine, das Umsetzen das andere», weicht der Coach ein bisschen aus.

Der schwelende Zwist zwischen den beiden, der sich durch diese ganze Quali hinweg manifestiert hat und nach dem dämlichen 2:2 in letzter Sekunde im Kosovo einen Höhepunkt erreichte, als der Captain sagte, dass im Training kein Rhythmus gewesen sei und man dann auch so gespielt habe, geht weiter. Am Samstag mit Xhakas Aussage, dass er bis zur EM 2028 weitermachen wolle, der Trainer da aber eine grosse Rolle spiele.

Innenverteidigung total unkoordiniert

Und nun der neue Höhepunkt mit dem indirekten Vorwurf von Yakin an den neuen Rekordmann, der in Richtung Arroganz und sogar Ignoranz geht. «Ihr seht, wie schwierig das ist. Und da muss man bis zur letzten Sekunde arbeiten. Und es geht bis zur letzten Runde.»

Zu diesem Zeitpunkt hatte Xhaka die Medienarbeit beendet. Doch anstatt zu lachen und sich vorbehaltlos über das Egalisieren der Länderspiel-Rekordmarke von 118 von Heinz Hermann aus dem Jahr 1987 zu freuen, war Xhaka ernst. «Es ist brutal ärgerlich, wenn man so dominant ist und dennoch drei Tore bekommt.»

Granit Xhaka: «Nicht das erste Mal, dass das passiert»
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Drei Aussetzer gegen Belarus:Granit Xhaka: «Nicht das erste Mal, dass das passiert»

Eines hat Xhaka verursacht, als er beim Geduldsspiel in Handballmanier rund um den Strafraum der Belarussen den Ball verliert und den Gästekonter ermöglicht, der am Ursprung des 1:2 steht. «Mir passiert der Fehler. Aber wir müssen bei den Eckbällen viel enger bei den Leuten stehen.» Darf man feststellen, dass der Trainerstab hauptverantwortlich ist dafür, wie die Zuordnung bei stehenden Bällen auszusehen hat?

Fakt ist: In der Innenverteidigung stehen mit Manuel Akanji und Fabian Schär zwei Spieler, die in ihren Klubs brillieren. In der Liga und in der Champions League. Einzig mit dem Kreuz auf der Brust sind sie ein wildes, unkoordiniertes Duo, das bei den Gegentoren durch Abwesenheit glänzt. Und zweimal kommt der Captain von Serie-A-Klub Torino zu spät, Ricardo Rodriguez. Auch die beiden Sechser, Xhaka und Remo Freuler, machen den Job nach hinten nicht sauber. Der eine ist der Bundesliga-Überflieger schlechthin. Der andere ein Serie-A-Monument.

«Haben alles noch in den eigenen Händen»

Und so ermöglichen diese Aussetzer nach der Schweizer Führung durch Shaqiri dem Gast trotz 80 (!) Prozent Ballbesitz drei Tore. Drei Tore von Belarus, der Nummer 105 der Welt. Einhundertfünf! Immerhin retten in einem finalen Furioso Akanji und Amdouni noch ein Pünktchen. Und mit ein wenig Glück gelänge sogar noch der Sieg. Aber unter dem Strich ist das viel zu wenig. Sechs Punkte verloren gegen Rumänien, den Kosovo und Belarus. Sieben Tore kassiert. Unfassbar!

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Granit Xhaka erlebt bei seinem Rekordspiel eine denkwürdige Partie.
Foto: TOTO MARTI

«Wir haben alles noch in den eigenen Händen», sagt Trainer Murat Yakin. Es tönt deeskalierend. Und doch: Mittlerweile ist der Glaube an dieses Team geschrumpft. An dieses fussballerisch den Gegnern weit überlegene Team. Auch der Glaube an den Coach? «Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Ich sehe täglich, mit welcher Freude das Team spielt», sagt Yakin auf die Frage, ob es demnächst auch um seinen Kopf gehen könne.

Stimmt. Aber das werden andere beurteilen. Möglicherweise schon sehr bald.

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