Die Euphorie kennt bei Rapid Wien am Sonntagabend kaum Grenzen. Gleich mit 3:0 wird der Stadtrivale Austria Wien im heimischen Stadion abgefertigt. Es ist zugleich der erste Sieg nach zuvor zwölf sieglosen Derbys.
Doch in die Feierlichkeiten mischen sich nach dem Spiel schon bald hässliche Szenen. Aufnahmen, die mittlerweile in den sozialen Medien kursieren, belasten Spieler und Klubfunktionäre schwer.
Selbst der Geschäftsführer ist beteiligt
Ein Video zeigt beispielsweise Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann (43), wie er sich per Megafon an den eigenen Anhang wendet und dabei die Spieler von Austria Wien als «Arschlöcher» bezeichnet.
Und auch die Spieler bekleckern sich nach dem prestigeträchtigen Sieg nicht mit Ruhm. Gestandene Profis wie Guido Burgstaller (34, u.a. Ex-Schalke) oder auch der ehemalige YB-Meisterverteidiger Thorsten Schick (33) lassen sich nach dem Derby dazu hinreissen, zusammen mit den Fans vulgäre Schmähgesänge gegen den ungeliebten Klub aus dem Wiener Stadtteil Favoriten anzustimmen – sexistische Ausdrücke inklusive.
Unter anderem werden Austria-Spieler dabei lautstark als «arschwarm» beschimpft – eine in Österreich gängige, abwertende Beschreibung für homosexuelle Männer.
Nach dem Eklat hagelt es Anzeigen
Auf den Derbysieg und den anschliessenden Eklat folgt wohl schon bald der Kater. Mittlerweile hat die österreichische Bundesliga angekündigt, mehrere Spieler und Funktionäre von Rapid Wien anzuzeigen. «Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fussball insgesamt und die österreichische Fussball-Bundesliga im Speziellen stehen», heisst es in einer ersten Stellungnahme.
Seitens von Rapid kommt am Montag eine Stellungnahme zu den Vorfällen. Alle Beteiligten bereuen dabei ihr Verhalten und entschuldigen sich. «Wir möchten uns auf diesem Wege auch klar von jeglicher Diskriminierung und Homophobie distanzieren und uns bei allen entschuldigen», erklärt sich zum Beispiel Captain Burgstaller.