Am 17. Mai ist Welttag gegen Homophobie und Transphobie. Aus diesem Anlass liefen in Frankreich – wie schon in den vergangenen Jahren – am Wochenende alle Spieler in den obersten zwei Ligen mit Rückennummern in Regenbogenfarben auf. Doch die Solidaritätsaktion sorgt für Aufruhr. Mehrere Spieler weigerten sich, das Trikot anzuziehen und wurden für diesen Spieltag suspendiert.
Die französische Liga und ihre Klubs wollen, dass ihre Spieler für diese Nachricht einstehen. Jetzt ist in Frankreich eine Debatte darüber entstanden, ob man diese Nachricht wortwörtlich auf den Rücken von Spielern platzieren muss.
Homophobie ist keine Meinung
Die französische Spielergewerkschaft UNFP nahm die Verweigerer in Schutz, teilte sein Erstaunen mit, dass Liga und Klubs die Spieler nutze, um «kollektive Botschaften» zu senden. Auch wenn die Organisation die Aktion unterstützt, sei es nicht die Aufgabe der Klubs, den Spielern in solchen Fragen ihr Verhalten vorzuschreiben.
Mehr Fussball
Der FC Toulouse, bei dem sich gemäss einer lokalen Zeitung fünf Spieler nicht an der Aktion beteiligen wollten, verwies darauf, dass in der Mannschaft «18 Nationalitäten und 5 Kontinente» vertreten seien und Spieler unabhängig «von ihrem Glauben oder ihrer Überzeugung» für den Klub engagiert werden.
Frankreichs Regierungssprecher Olivier Véran (43) findet auf dem TV-Sender France 2 deutliche Worte für die Verweigerer: «Das ist miserabel. Wir müssen Werte verteidigen, die uns einen, und der Sport ist auch da, um das zu tun.» Für ihn ist Homophobie ein Delikt und keine Meinung. Und bei der Aktion geht es eben auch darum, sich aktiv dagegen auszusprechen.
«Wir bitten nicht darum, bei der Pride auf einem Wagen mitzufahren. Wir bitten nur darum, solidarisch gegen Homophobie zu sein», zitierte die «L'Équipe» Yoann Lemaire (41), Präsident des Verbands Foot Ensemble, der gegen Diskriminierung im Fussball kämpft.
Spieler begründet seine Entscheidung
Mit dem marokkanischen Verteidiger Zakaria Aboukhlal (23) begründete ein Akteur seine Entscheidung öffentlich. Er bat in einem Twitter-Statement darum, dass auch seine Überzeugungen respektiert würden. Er sei wegen seiner Werte nicht «die am besten geeignete Person, um an dieser Kampagne teilzunehmen».
Aboukhlals Worte und Aktionen widersprechen sich aber. Nach dem Pokaltriumph Ende April soll er Laurence Arribagé (52), die Sportministerin der Stadt Toulouse, diskriminiert haben. Wie RMC Sport berichtete, fuhr er Arribagé an, weil sie die Spieler aufforderte, sich während der Feierlichkeiten im Rathaus ruhiger zu verhalten. Aboukhlals Replik: «Zu Hause reden Frauen nicht so mit Männern.»
Der Verein kündigte am Montag eine Untersuchung des Vorfalls an. Aboukhlal ist suspendiert, bis man diese abgeschlossen hat. (dti)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Paris Saint-Germain | 11 | 23 | 29 | |
2 | AS Monaco | 11 | 10 | 23 | |
3 | Olympique Marseille | 11 | 9 | 20 | |
4 | OSC Lille | 11 | 7 | 19 | |
5 | Olympique Lyon | 11 | 3 | 18 | |
6 | OGC Nizza | 11 | 10 | 17 | |
7 | Stade Reims | 11 | 4 | 17 | |
8 | RC Lens | 11 | 3 | 17 | |
9 | AJ Auxerre | 11 | 1 | 16 | |
10 | Toulouse FC | 11 | 2 | 15 | |
11 | RC Strasbourg Alsace | 11 | -2 | 13 | |
12 | Stade Brestois 29 | 11 | -5 | 13 | |
13 | FC Stade Rennes | 11 | -5 | 11 | |
14 | FC Nantes | 11 | -3 | 10 | |
15 | Angers SCO | 11 | -7 | 10 | |
16 | AS Saint-Étienne | 11 | -15 | 10 | |
17 | Le Havre AC | 11 | -15 | 9 | |
18 | Montpellier HSC | 11 | -20 | 7 |