Die Spielmacherin von Olympique Lyon teilte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Entscheidung in einem Telefonat mit.
«Durch meine schwere Knieverletzung im Frühjahr 2022 habe ich gemerkt, dass es sich richtig anfühlt, in der Nationalmannschaft aufzuhören», sagte die 111-malige Nationalspielerin, die die Euro 2022 in England wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte. «Die verpasste EM in England war eines von vielen Zeichen», betonte Marozsan. Sie sei «am Fernseher der grösste Fan» des DFB-Teams gewesen, «ohne dass es weh tat, nicht dabei zu sein».
Ihr Knie sei zudem «nicht mehr das alte», die weitere Doppelbelastung daher «nicht optimal». Das Länderspiel der Vize-Europameisterinnen am 11. April gegen Brasilien in Nürnberg soll laut DFB-Mitteilung das «Abschiedsspiel» für die ehemalige Kapitänin werden.
Voss-Tecklenburg: «eine Identifikation»
Voss-Tecklenburg nahm die Entscheidung mit «allergrösstem Respekt» entgegen und rühmte Marozsan als «grossartige Persönlichkeit und überragende Fussballerin», sowie als «Führungsspielerin, aber auch als Identifikationsfigur». Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften, nannte Marozsan «eine der brillantesten Fussballerinnen, die für Deutschland gespielt haben».
Höhepunkte von Marozsans DFB-Karriere waren der EM-Triumph 2013 in Schweden sowie Gold bei den Olympischen Spielen 2016. Im Finale in Rio gegen Schweden (2:1) war die Mittelfeldspielerin die entscheidende Akteurin für die DFB-Auswahl und an beiden Treffern beteiligt.
Während der Amtszeit von Steffi Jones als Bundestrainerin stieg «Maro» zur Kapitänin des Nationalteams auf. Die U20-Weltmeisterin von 2010 hatte im Laufe ihrer Karriere allerdings mit vielen körperlichen Problemen zu kämpfen. 2018 etwa erlitt sie eine beidseitige Lungenembolie. Marozsans Vertrag beim Champions-League-Sieger Lyon läuft noch bis zum Ende der Saison. (AFP)