Rachel Rinast (32) ist an der WM in Neuseeland dabei – aber ganz anders, als noch vor wenigen Wochen gedacht. Zwei Monate vor dem Auftakt Down Under tritt die Linksverteidigerin per sofort aus der Nati zurück, sie will den mentalen Aufwand für eine Endrunde als Ergänzungsspielerin nicht mehr stemmen. Ende Saison macht sie auch bei GC im Klub Schluss.
Doch eine der faszinierendsten Figuren des Schweizer Frauenfussballs bleibt diesem trotz Karriereende erhalten. Rinast fährt als SRF-Expertin nach Neuseeland und wird dort die Nati kommentieren, die sie in- und auswendig kennt.
Eigentlich eine heikle Konstellation
Im April noch beim Zusammenzug selber dabei – jetzt am Fernsehen über die Leistungen der Ex-Teamkolleginnen urteilen. Eigentlich eine Konstellation, die Zündstoff birgt. Doch Rinasts neue Rolle stösst im Team auf viel Wohlwollen.
Rekordspielerin Ana Maria Crnogorcevic (32) sagt über Rinast: «Eine bisherige Nationalspielerin in dieser Rolle wird für die Zuschauer interessant sein. Der neue Job beim TV passt total zu ihr.»
Doch wird die neue SRF-Expertin alles schönreden, um den bisherigen Kolleginnen nicht auf den Schlips zu treten? Das glaubt Crnogorcevic gar nicht. «Sie wird kritisieren, wenn es etwas zu kritisieren gibt. Aber wenn sie kritisiert, kann sie auf viel Hintergrundwissen zurückgreifen und so Dinge besser einschätzen. Sie weiss Sachen aus dem Team, die den meisten Leuten verborgen sind.»
Crnogorcevic vermutet lustige Episoden
Als WM-Hauptprobe hat Rinast an der Seite von SRF-Kommentator Calvin Stettler bereits die Testspiele gegen Sambia und Marokko begleitet. Da zeigte sich bereits – wie Crnogorcevic vermutet –, dass es mit Rinast auf Sendung durchaus auch mal lustig sein kann. Denn sie sang live am TV-Mikrofon ein paar Takte des Filmsongs «König der Löwen».
Die bisherige Kollegin am Rande der Testspiele in Biel und Winterthur ZH sowie bald in Neuseeland in neuer Rolle zu erleben, war am Anfang gewöhnungsbedürftig, sagt Nati-Star Noelle Maritz (27). «Sie bringt viel Erfahrung mit, auch von den Endrunden. Es ist cool, dass jemand diese Rolle bekommen hat, der auch wirklich aus dem Frauenfussball kommt», sagt die Arsenal-Spielerin.
Eseosa Aigbogun spielte wie Maritz und Crnogorcevic seit acht Jahren mit Rinast und sagt: «Sie kennt uns alle sehr gut. Sie wird es gut machen. Ich freue mich darauf, auch mal reinzuhören.»
Zu hören gabs Rinast schon den ganzen Juni: Die schweizerisch-deutsche Doppelbürgerin kommentierte bei Pro7 die U21-EM der Männer. Und auch Fussball spielt Rinast weiter. Weil sie auch wegen ihres kranken Vaters zurück in die norddeutsche Heimat zieht, kickt sie künftig für die Regionalliga-Frauen von St. Pauli.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Deutschland | 2 | 3 | 4 | |
2 | Niederlande | 2 | 1 | 4 | |
3 | Österreich | 2 | -2 | 3 | |
4 | Schottland | 2 | -2 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Frankreich | 2 | 2 | 6 | |
2 | Norwegen | 2 | 0 | 3 | |
3 | Island | 2 | -1 | 1 | |
4 | Schweiz | 2 | -1 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | England | 2 | 1 | 4 | |
2 | Portugal | 2 | 1 | 4 | |
3 | Spanien | 2 | 0 | 3 | |
4 | Belgien | 2 | -2 | 0 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweden | 2 | 1 | 4 | |
2 | Dänemark | 2 | 1 | 3 | |
3 | Italien | 2 | -1 | 3 | |
4 | Wales | 2 | -1 | 1 |