Nati-Star Lehmann fordert bessere ärztliche Unterstützung
Fördert der weibliche Zyklus Verletzungen?

Der weibliche Zyklus wird im Sport zwar immer mehr zum Thema, allerdings nur schleppend. Fussballerin Alisha Lehmann fordert jetzt rasante Verbesserungen.
Publiziert: 17.05.2023 um 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2023 um 19:28 Uhr
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Alisha Lehmann fordert bessere medizinische Unterstützung im Frauenfussball.
Foto: Getty Images

Keine Liga steht mehr für den Boom im Frauenfussball als die englische Women's Super League (WSL). Probleme gibt es dennoch, zum Beispiel eine (zu) hohe Anzahl an vorderen Kreuzbandrissen.

In einem Interview mit Sky kritisiert die Schweizer Nati-Spielerin Alisha Lehmann (24), dass es vielerorts im Frauenfussball an medizinischer Unterstützung sowie am nötigen Know-how im Umgang mit dem Menstruationszyklus mangele.

Lehmann kritisiert «Standards»

Alexia Putellas (Barcelona), Dzsenifer Marozsan (Lyon), Beth Mead (Arsenal) oder Leah Williamson (Arsenal) eint, dass sie zu den besten Fussballerinnen der Gegenwart gehören. Und, dass sie über das letzte Jahr alle einen Kreuzbandriss auskurieren mussten beziehungsweise immer noch müssen. Die Wissenschaft forscht nach Gründen, wieso diese bei Frauen vier- bis fünfmal häufiger als bei Männern vorkommen. Im Vergleich zu Männern geringere Muskelmasse oder grössere Tendenz zu X-Beinen steigern das Risiko auf einen Riss des vorderen Kreuzbandes. Auch der Menstruationszyklus kann darauf Einfluss haben.

«Es ist natürlich ein grosses Thema», sagt Lehmann und fordert, dass man mehr auf die Periode von Spielerinnen eingehen müsse. «Vereine müssen uns die Möglichkeit geben und sagen: ‹Vielleicht trainierst du diese Woche etwas weniger.›» In diesem Zusammenhang kritisiert Lehmann, dass die medizinischen Standards «manchmal nicht gut genug» seien. «Wenn wir Verletzungen haben und zu den Ärzten gehen, hilft es uns nicht wirklich weiter.»

Das ist laut Lehmann zwar nicht in jedem Klub der Fall, «aber viele Vereine hier in England haben keinen Arzt im 100-Prozent-Pensum angestellt. Und das ist ein Muss, weil wir zu 100 Prozent Profifussballerinnen sind.»

Periode wird immer mehr zum Thema

Während der Australian Open führte Belinda Bencic (26) im Blick aus, wie sie den Menstruationszyklus als Tennis-Profi handhabt. Während ihrer Periode geht die Ostschweizerin meist mit Bauch- oder Rückenschmerzen auf den Platz. «Ich verliere auch etwas die Koordination, da sich meine Körperstellung verschiebt. Ich bin träge, müde und manchmal ist mir auch schlecht.

Im Januar 2023 erklärte Mikaela Shiffrin (28) in einem ORF-Interview, sich wegen ihres «monatlichen Zyklus» besonders müde gefühlt zu haben. Ihre Aussage wird aber mit «Radfahren» («cycling» statt «cycle») übersetzt. Shiffrin nutzt das kuriose Missverständnis, um wenige Tage danach nochmals auf die Thematik aufmerksam zu machen: «Nur damit das klar ist: Ich habe von meiner Periode gesprochen.»

Shiffrin spricht über ihren Zyklus – ORF versteht Radfahren
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Peinlicher Übersetzungsfehler:Shiffrin spricht über Zyklus – ORF versteht Radfahren

Wie wichtig Statements solcher Aushängeschilder sind, zeigt eine britische Umfrage bei 769 Leistungs- und Freizeitsportlerinnen im «The Female Athlet Health Report». 36 Prozent hätte in ihrer Vergangenheit schon ausbleibende Perioden ignoriert. 30 Prozent hätten von Ärzten schon gesagt bekommen, dass Anomalien angesichts ihres Aktivitätsniveaus «normal» seien. Das Fazit des Berichts: Die Aufklärung über die Bedeutung des Menstruationszyklus für Sportlerinnen muss weiter vorangetrieben werden.

Das sieht wohl auch Alisha Lehmann so. Bei der Prävention von Verletzung für die Zukunft fordert sie: «Es geht auch um unsere Perioden. Wie wir sie timen und kontrollieren können. Denn es heisst, dass Frauen verletzungsanfälliger sind, wenn sie ihre Perioden haben.» (dti)

UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 1
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Österreich
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Deutschland
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Niederlande
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Schottland
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UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 2
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Frankreich
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Schweiz
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UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 3
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Belgien
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England
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UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 4
Mannschaft
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Dänemark
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Italien
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Schweden
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Wales
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UEFA Nations League, Women 2025, League C, Group 6
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Kosovo
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