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Finanz-Skandal um NLA-Klub
Ex-Sportchef geht wegen «Fall Rimuss» in den Knast

Der Betrugsfall um Getränkekonzern Rimuss ist abgeschlossen. Ex-Finanzchef Beat S. akzeptiert die Gefängnisstrafe, die er 2019 für den Millionenbetrug rund um sein erfolgreiches NLA-Frauenteam erhielt.
Publiziert: 08.02.2021 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2021 um 15:55 Uhr
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Sportchef Beat S. finanzierte das NLA-Frauenteam von Neunkirch mit einer schwarzen Kasse.
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Matthias Dubach

Er hatte Millionen veruntreut, um mit dem Frauen-Team des FC Neunkirch Schweizer Meister zu werden – jetzt geht der ehemalige Sportchef des kleinen Dorfklubs und der Ex-Finanzboss bei der Getränkefirma Rimuss dafür definitiv in den Knast.

Wie der Schaffhauser Lokalsender «Radio Munot» meldet, zieht Ex-Sportchef Beat S. kurz vor dem Gang ans Obergericht seine Berufung gegen das Urteil des Kantonsgerichts zurück. Dieses hatte ihn im November 2019 zu einer Freiheitsstrafe von 3 Jahren verurteilt.

Davon muss er 6 Monate absitzen – und wird dies nun nach dem Verzicht auf die Berufung in der Nähe seines neuen Arbeitsorts im Kanton Aargau in der Form der Halbgefangenschaft machen. Er darf zur Arbeit, aber sitzt den Rest des Tages und das Wochenende hinter Gittern.

Knall vor dem Double-Triumph

Damit ist das Urteil rechtskräftig und der «Fall Rimuss», der eigentlich ein «Fall FC Neunkirch» war, abgeschlossen. Der Finanz-Skandal kommt 2017 kurz vor dem grossen Triumph heraus. Als die Neunkirch-Frauen über den Meistertitel und den Cupsieg jubeln, ist beim Hauptsponsor Rimuss der Finanzchef nach einer Selbstanzeige entlassen worden.

BLICK deckt damals auf, dass Beat S. mindestens 600'000 Franken aus der Firmenkasse für den Betrieb des Frauen-Teams veruntreut hat. Später wird klar, dass es sogar rund 2 Millionen Franken waren. Das Saison-Budget beim Double-Gewinner betrug offiziell nur 70'000 Franken.

Kurz vor der Krönung kommts im 2000-Seelen-Dorf zum grossen Knall. Beat S. hat als starker Mann hinter dem Frauen-Projekt den märchenhaften Aufstieg von der 3. Liga bis zum Double-Gewinn mit vielen ausländischen Spielerinnen als stiller Sponsor mit veruntreuten Rimuss-Firmengeldern finanziert. Jetzt geht er dafür definitiv ins Gefängnis.

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