«FCB-Fans verhalten sich wie verwöhnte Goofen»
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BLICK zur Situation beim FCB:Der Machtkampf in Basel spitzt sich zu

Ex-Basel-Boss Jauch zum Aufstand gegen Centricus
«FCB-Fans verhalten sich wie verwöhnte Goofen»

Basel-Fans verschmierten die Geschäftsstelle wegen eines möglichen Einstiegs des englischen Investors Centricus. Dafür hat der frühere FCB-Boss Peter Jauch kein Verständnis.
Publiziert: 28.07.2020 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2020 um 12:10 Uhr
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Peter Jauch wurde 1998 CEO des FC Basel.
Foto: ZVG
Andreas Böni

Es geht um eine Minderheitsbeteiligung von 30 Prozent. Für etwa sechs Millionen Franken würde die englische Firma Centricus beim FC Basel einsteigen, was wegen eines Kaufrechts von David Degen einen Riesen-Zoff beim FCB ausgelöst hat (im BLICK).

Die Fans verschmierten zudem die Geschäftsstelle des FCB. «Fuck off Centricus», war an der Fassade zu lesen.

Ex-CEO Peter Jauch (74), der dem Klub Ende der Neunziger Jahre vorstand, versteht die Aufregung nicht. «Mit welchem Recht die Fans protestieren und demolieren ist rätselhaft. Man sollte ihnen mal das Video von Uli Hoeness vorspielen, der den Fans unmissverständlich zu verstehen gab, wer ihnen die neue Plattform und das grandiose Erlebnis in einer neuen Arena ermöglicht hat. Alles hat seine Geschichte.»

Engländer retteten den FCB vor dem Konkurs

Und zu dieser Geschichte gehört für Jauch auch die Verbandelung mit englischen Investoren. Er erzählt: «Als ich 1998 als Geschäftsführer beim FCB anfing, gehörten 51% der Aktien der englischen Gruppe ENIC (English National Investment Company) mit
CEO Daniel Levy. ENIC hatte nebenbei noch Engagements bei Vicenza (100%), Slavia Prag (50%), Glasgow Rangers (25%) und AEK Athen (70%). Nach einem Uefa-Urteil, das die Beteiligung an verschieden Klubs aus Wettbewerbsgründen untersagte, trennte sich ENIC von den Engagements und Daniel Levy übernahm daraufhin die Tottenham Hotspurs.

Jauch weiter: «Beim Engagement in Basel gab es einen Passus im Vertrag, dass sich bei einem ENIC-Rückzug die Aktien an die UBS übergehen, was damals ein Deal zwischen UBS-Boss Marcel Ospelt, FCB-Vizepräsident Mario Cueni und Daniel Levy war - es waren jene Aktien, die dann Gigi Oeri übernahm.»

Aber dazwischen sei der FCB in der Saison 97/98 durch die Engagements von Gaudino, Hartmann, Foda, Schupp, Kreuzer und Trainer Jörg Berger, alle aus der Bundesliga, in sportliche und finanzielle Schieflache geraten. «Da rettete ENIC den FCB vor der Insolvenz», so Jauch. «Innerhalb von Stunden verlangten die damaligen Wirtschaftsprüfer von PWC, unter Führung des späteren FCB-Finanzchefs Matthieu Jaus, 2,5 Millionen Franken Garantien, sonst müsste der Laden dicht gemacht werden. ENIC rettete mit der Zusage des Geldes den FCB in weniger als einer Stunde! Also rettete eine englische Firma den FCB vor dem Konkurs.»

Muttenzerkurve? Gabs noch nicht

Für die aussergewöhnliche Lage hätten sich damals weder die Medien noch die Fans interessiert. «Sie gaben während des Neubaus des Stadions auf dem Ausweichplatz Schützenmatte ein trübes, trauriges Bild ab. Der Zuschauerschnitt bewegte sich zwischen 4000 und 6000. Von der Muttenzerkurve war nichts zu sehen und nichts zu hören. Das änderte sich erst mit dem Umzug in den St. Jakob-Park und die 10 erfolgreichen Jahre unter Gross und unter Oeri/Heusler/Heitz.»

Darum, so Jauch, «kann ich die aktuellen Fan-Proteste nicht verstehen. Sie verhalten sich wie verwöhnte Goofen.»


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