Das meint BLICK zum FCB-Wirbel
Burgener allein zuhause

Englische Investoren sollen beim FC Basel einsteigen. Damit macht sich Präsident Bernhard Burgener noch unbeliebter als er schon ist. Zurecht? Ein Kommentar von Blick-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 16.07.2020 um 15:58 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2020 um 11:11 Uhr
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BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Foto: Shane Wilkinson
Felix Bingesser

Die milliardenschwere Londoner Finanzgesellschaft Centricus soll beim FC Basel einsteigen und 30 Prozent der Aktion übernehmen. Der Reflex ist bei jedem Engagement ausländischer Investoren im Schweizer Fussball der gleiche. Die Fans schreien Zeter und Mordio und beklagen den Ausverkauf der Heimat.

Sollte der Deal zustande kommen, mag der Aufschrei der Anhänger aus fussballnostalgischer Sicht nachvollziehbar sein. Ausgeblendet wird dabei, dass der Traditionsklub derzeit um seine Existenz kämpft. Will der FCB national und international wettbewerbsfähig bleiben braucht er zwingend neues Kapital.

Und es ist in Basel wie in Zürich: Lokale Investoren gibt es keine, man muss die Fühler weiter ausstrecken. Fussball ist, wie jeder andere Wirtschaftszweig auch, ein globales Business geworden. Gerade für einen Mann wie den international tätigen und vernetzten Präsidenten Bernhard Burgener ist das längst klar. Der FCB braucht eine kräftige Finanzspritze, das ist schiere wirtschaftliche Notwendigkeit.

Dass sich Burgener mit diesem Entscheid weiter von der Basis entfernt und mittlerweile ziemlich «allein zuhause» ist, das ist klar. Dass er zum alleinigen Sündenbock gestempelt wird ist aber doch eine eher naive Sicht der Dinge. Es ist seine Pflicht, im Kampf um die Zukunft alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Dass derzeit offenbar mit Mitbesitzer David Degen ein zusätzlicher Machtkampf das Klima belastet macht die Sache nicht einfacher.

Und zu sagen ist noch dies: Burgener hätte sein Antrittsversprechen («Der FCB bleibt in Basler Händen») auch nicht gebrochen, wenn die Engländer tatsächlich einsteigen. Es wäre eine ausländische Minderheitsbeteiligung. Es werden auch in dieser Konstellation die Basler sein, die weiter das sagen haben.

Das ist bei GC anders, ganz anders.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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