Erneuter Punktgewinn gegen die Schweiz. Wiedersehen mit alten Bekannten. Gute Stimmung im Joggeli. Eigentlich sollte der Kosovo am Samstagabend zufrieden sein. Doch einer ist es nicht. Primoz Gliha, der Nati-Coach des Kosovo, wirkt im Interview nach dem Spiel geladen, irgendwie auch sarkastisch.
Auf die Frage der langen Absenzenliste verzichtet der 56-jährige Slowene zunächst bewusst auf den Namen Edon Zhegrova. Dann platzt ihm der Kragen. Er bezichtigt den früheren FCB-Spieler einer Lüge.
«Er hat gesagt, er könne aufgrund seines Klubs nicht kommen. Das ist eine Lüge. Bei anderen Spielern hat es auch geklappt. Die Uefa entscheidet das, und nicht der Klub», redet sich Gliha in Rage. Zhegrova sei nicht nicht gekommen, weil er nicht konnte, sondern weil er nicht wollte.
Zhegrova war trotzdem im Stadion
Der Hintergrund: Die Kosovo-Nati spielte aufgrund des engen Terminkalenders ausserhalb des Länderspielfensters gegen Israel. Der 24-Jährige musste passen, weil sein Klub Lille an jenem Tag spielte. Deshalb wurde er auch für die beiden weiteren EM-Quali-Partien nicht aufgeboten. Der Flügelflitzer war not amused, veröffentlichte ein Statement und nannte die Leute vom Verband kurzerhand «Amateure». Das wollte Gliha wohl nicht auf sich sitzen lassen.
Sitzen? Das hat auch Zhegrova getan. Und zwar im Joggeli. Trotz Nicht-Nominierung liess sich der Ex-Basler im Stadion blicken, wie eine Instagram-Story zeigt.