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1:1 spielt die Schweiz gegen den Kosovo und qualifiziert sich für die EM 2024.

Foto: TOTO MARTI

Die Szene ist bizarr. Die Schweizer Spieler gehen wohl klatschend zu den wenigen Schweizer Hardcore-Fans. Als sie damit aufhören, wirkt es wie das Zitieren in die Kurve eines Klubteams in der Krise. Passend, dass das in Basel geschieht …

Xherdan Shaqiri (32) und Yann Sommer (34) reden mit den Fans. Shaq kommt zurück. Es gibt eine gemässigte Welle. Weil man irgendwie muss. Jubeln tun nur die Kosovaren. Über ein nicht erwartetes Resultat bei der klar favorisierten Schweiz. Die zeigen echte Freude.

Rumänien macht vor, wie man jubelt

Schnitt. Felcsut bei Budapest. Dort, wo die Schweiz vor vier Tagen schon ein Frusterlebnis hatte. Die Gelben jubeln hemmungslos, liegen sich in den Armen. Tollen sich auf dem Platz. Rumänien ist in Deutschland dabei, nach dem 2:1 gegen Israel. Die Freude ist echt, gross, so wie sie sein sollte.

Oder darf man nach solch einem Murks wie dieser Kampagne der Schweiz gar nicht befreit jubeln? Ist da fast ein bisschen Scham dabei? «Wir freuen uns, sind aber gleichzeitig etwas unglücklich», formuliert es Captain Granit Xhaka (31). Das sei sicher nicht die beste Kampagne gewesen, sagt auch Nico Elvedi (27). Immerhin: Er ist einer, der lächelt. Nicht lacht. Lächelt. Andere bringen die Mundwinkel nicht nach oben.

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Nati-Trainer Murat Yakin (49) auch nicht. Zu sehr ärgert ihn das 1:1. Im Interview mit SRF meint er trotzig: «Wir müssen uns fast entschuldigen, dass wir uns nicht schon nach dem sechsten Spieltag für die EM qualifiziert haben.» Auch zur Kritik an seiner Person äussert er sich. «Es geht schon lange nicht mehr um den Sport», sagt er. Und bezeichnet das Ganze als eine «persönliche Abrechnung von einigen Medienpersonen».

«Nicht gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben»

Und in der Garderobe? Geht dort wenigstens die Post ab? «Jeder freut sich, dass wir dabei sind. Das zählt», sagt Elvedi. «Es ist nicht gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben», begründet Manuel Akanji (28) die fehlende Ausgelassenheit. Keiner berichtet von einer Kabinenfeier. Auch wenn 1:0-Torschütze Ruben Vargas (25) meint, dass die Stimmung in der Kabine trotz Enttäuschung über das Resultat «schon etwas lockerer» ist.

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Xhaka sagt auf Nachfrage bloss: «Ziel Nummer eins war die Qualifikation. Das haben wir geschafft. Darüber können wir auch stolz und glücklich sein. Wie wir es gemacht haben weniger. Aber sechsmal hintereinander mit dabei zu sein, soll auch für die Schweiz nicht selbstverständlich sein.»

Qualifikation zur Kenntnis genommen

Ist es auch nicht, okay. Aber in dieser Gruppe …? Zurück zur Kabine. Immerhin verrät Shaqiri: «Es lief Musik. Ihr könnt euch ja vorstellen, wie das war.» Nein, können wir eben nicht! Die fast schon dystopischen Bilder unmittelbar nach dem Spiel lassen nicht den Schluss zu, dass wirklich viel los war. Ein anderer Spieler sagt unverblümt, wie es war: Man habe die Qualifikation zur Kenntnis genommen. Mehr sei da nicht gewesen. Und das mit der Musik? Da nahm Loris Benito (31) das Heft in die Hand. Einer, der mit sieben Titeln grosse Erfahrung in Sachen Erfolge feiern hat.

Vielleicht holen die Jungs das in Bukarest nach, wenn sie endlich wieder einen «richtigen» Sieg landen und Platz eins auf den letzten Drücker holen. Vielleicht.

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Yakin versteht Kritik nicht:«Wir haben die Gruppe dominiert»

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