Die Gefühlslage vor dem EM-Viertelfinal zwischen der Schweiz und England könnte unterschiedlicher kaum sein. Während Expertinnen und Experten hierzulande aus dem Schwärmen über das Team und die Taktik von Coach Murat Yakin kaum mehr herauskommen, ernten Gareth Southgates Three Lions von allen Seiten schlechte Noten.
Die drei renommierten Fernsehexperten und ehemaligen Nationalspieler Gary Lineker, Alan Shearer und Micah Richards lassen in ihrem Podcast «The Rest Is Football» kaum ein gutes Haar an den Engländern.
Die Schweiz in der Favoritenrolle?
«Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem England so viel Glück hatte wie gegen die Slowakei», meint Lineker.
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«Hätte man uns vor dem Turnier gesagt, dass wir im Viertelfinal gegen die Schweiz spielen, wären alle glücklich gewesen und hätten gesagt ‹Wir sind der grosse Favorit›. Doch jetzt sind wir weit weg davon, Favorit zu sein», erklärt der Torschützenkönig der WM 1986 weiter. Auch Shearer teilt diese Meinung: «Von dem, was wir bisher gesehen haben, sind wir nicht die Favoriten – um Gottes willen», seufzt der Premier-League-Rekordtorschütze, «wir hatten im Achtelfinal bis in die Nachspielzeit kein einziges Mal aufs Tor geschossen.»
Kritik am Trainer
Und Richards sagt: «Ich verstehe die Message von Southgate nicht. Was versuchen wir, auf dem Platz zu tun?»
Obwohl England mit einem Marktwert von über 1,5 Milliarden Euro das auf dem Papier beste Team an dieser EM stellt, kamen bisher nur vier uninspirierte Spiele zustande. «Das Spielsystem wirkt für die Spieler wie von einem anderen Planeten, da kaum einer von ihnen im Klub so passiv spielt. Sie sind sich Pressing und Kurzpassspiel gewohnt», hält Lineker fest.
Lob an Yakins Mannschaft
Ganz anders spricht er über unsere Nati: «Die Schweiz war bisher sehr beeindruckend. Taktisch sind sie enorm gut eingestellt, sie stehen hoch und pressen den Gegner. Und Harry Kane meinte ja auch schon mal, dass die englische Mannschaft Mühe habe, gegen Dreierketten zu spielen. Das wird ein richtiger Härtetest.» Im Zentrum sei die Schweiz mit Akanji, Schär, Xhaka und Freuler extrem stark. «Wenn, dann können wir sie über die Flügel knacken», analysiert Richards.