Gareth Southgate über …
… die Strafe gegen Jude Bellingham wegen seines obszönen Jubels:
Das war ein Entscheid getragen von gesundem Menschenverstand. Er ist jung, da war der Zeitpunkt dieses Tors, die Art und Weise – da kommt ein riesiger Adrenalinschwall. Das war nichts Bösartiges. Jude ist ein intelligenter Junge.
… sein 100. Spiel:
Ich bin sehr stolz auf diese Zahl, klar. Das ist aber momentan die unwichtigste Statistik. Es steht ein Viertelfinal an und mein Fokus liegt einzig darauf, unser Land in einen weiteren Halbfinal zu führen.
… die massive Kritik mit der Forderung nach einem neuen Coach:
Das ist ein Fakt des Lebens. Wenn man einen der grössten High-Profile-Jobs in der Fussballwelt hat, dann gibts immer Spekulation, Bewertungen, was passiert. Als junger Trainer ist man besorgt, entlassen zu werden. Wenn man älter wird, ich bin nun 53, ist man nicht besorgt darüber, dass man verlieren kann, darüber, was schlecht gehen könnte. Wir haben einfach eine Riesenchance, das ist eine positive Challenge. Dies ist mein Mindset seit langem.
… über Ratschläge an den neuen Premierminister Keir Starmer, der ein Fussballfan ist:
Ich beneide ihn nicht um diesen Job. Ich habe keine Ratschläge. Wenn man in einer Verantwortungs-Position ist, wie ich sie auch habe, kommen viele Ratschläge von überall. Jeder hat einfache Lösungen für komplexe Probleme. Die wird auch er kriegen. Wir wollen ein starkes Land. Wer auch immer an der Regierung ist – das ist unser Wunsch.
… über den viel höheren Marktwert seines Teams, das dennoch wie ein langsamer Rolls Royce daherkomme, verglichen mit den Schweizern im schnelleren Mini Cooper:
Euer Mini Cooper war exzellent bislang. Die Schweiz hat einen klaren Weg zu spielen. Die Evaluation englischer Spieler ist immer sehr hoch, weil nur unsere Liga solche Löhne zahlen kann. Aber Fussballspiele werden nicht über Bilanzen und Daten entschieden, sondern auf Gras und mit Menschen.
… über einen Systemwechsel hin zur Dreierkette:
Die Schweizer verbringen viel Zeit mit dem Spielaufbau hinten heraus. Sie sind sehr flüssig in ihrer Formation. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie modernes Fussballspiel geht. Man schreibt ein System auf ein Stück Papier. Doch ist dann das Team auch in der Form dafür? Wir bereiten die Mannschaft immer so vor, dass wir dem Gegner so viele Probleme wie möglich bereiten können. Aber auch ihre Stärken respektierend. Die Schweiz hat im Moment grosse Stärken.
… über die schwächere Tableauhälfte und dass England nur zwei Spiele vom ersten Final ausserhalb von England ist.
Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass Drama kreiert und unser Gegner geärgert wird. Wir spielen nun gegen eine wirklich starke Fussballnation, die aussergewöhnlich gut spielte, die sehr gut vorbereitet war, die enormen Stolz hat. Unser Fokus liegt darauf, entsprechend unseren Fähigkeiten zu spielen und versuchen, zu gewinnen. Viele in den Augen der englischen Fans kleinere Nationen haben bessere Erfolgswerte aufzuweisen als wir. Wir haben deshalb grossen Respekt für unsere Gegner.