Wer durch seine Twitter-Timeline scrollt und einigermassen fussball-affin ist, kommt in diesen Stunden an Diego Armando Maradona nicht vorbei. Klubs, Privatpersonen, andere Sportlegenden lassen den für viele besten Fussballer aller Zeiten hochleben und ehren ihn mit Highlight-Videos oder Beileidsbekundungen. Der «Goldjunge» ist am Mittwoch 60-jährig einem Herzinfarkt erlegen.
Auch die Migros will auf diesen Zug aufspringen und postet auf Twitter ein Bild eines Heissluftballons in Form einer «Handy»-Putzmittelflasche und schreibt «RIP Diego Maradona #HandGottes» dazu. Für Twitter-User absolut geschmacklos. Nach nicht mal einer Stunde wird der Tweet wieder gelöscht.
«Böses Foul! Rote Karte!»
«Liebe Migros, diese Werbung ist daneben», schreibt einer. «Ein bisschen geschmacklos», eine andere. «Jetzt schliefts euch …» heisst es. Oder: «Despektierlich und der Marke Migros unwürdig» und «Böses Foul. Rote Karte und mindestens 60 Spielsperren. Für jedes Jahr #Maradona eine. Pfui!» Auch weniger anständige Reaktionen sind darunter.
Auf Anfrage von BLICK reagiert die Migros so: «Diego Armando Maradona hat mit dem Ball die Leute verzückt. Mit unserem Post bzw. Tweet wollten wir ihm unsere Ehre und Anerkennung zeigen – sie war ehrlich und aufrichtig gemeint. Es war nie unsere Absicht, jemandem zu nahe zu treten oder zu verunglimpfen. Aufgrund der negativen Kommentare, haben wir uns entschieden, diesen Post bzw. Tweet zu löschen.»
Maradona ist für Fans auf der ganzen Welt der beste Fussballer der Geschichte. Seine Tore, Eskapaden und Auftritte werden unvergessen bleiben. Vor allem in Argentinien geniesst er gottesgleichen Status.
Schon ein Trump-Tweet polarisierte
Es ist nicht das erste Mal, dass die Migros mit einem Tweet für Wirbel sorgt. Als Donald Trumps Besuch beim WEF 2020 in Davos stattfand, twitterte die Detailhändlerin bereits ein Bild mit der gleichen «Handy»-Flasche, Militärhelikoptern und dem Kommentar: «Gesichtet: Orange Flasche auf dem Weg nach Davos».
Eine klare Spitze gegen die gefärbten Haare des baldigen Ex-Präsidenten. Damals gab es unter den Kritiken auch Lob von Werbe-Experten. (leo)