Sion-Constantin geht vor Internationalen Sportgerichtshof
CC bezichtigt den Fussballverband der Lüge

Die Beschwerde von Christian Constantin nach dem Out im Cup-Halbfinal gegen Lugano wurde vom SFV abgewiesen. Aufgeben will der Sion-Boss deswegen aber nicht.
Publiziert: 04.05.2024 um 14:57 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2024 um 15:18 Uhr
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Will es wissen: Christian Constantin möchte den Schweizer Fussballverband vor den Internationalen Sportgerichtshof zerren.
Foto: keystone-sda.ch

Sion-Präsident Christian Constantin hat die vollumfängliche Abweisung seines Gesuchs nach einer Wiederholung des Cup-Halbfinals gegen Lugano (0:2) durch die Kontroll- und Disziplinarkommisson des SFV (KDK) wegen des fehlenden VAR zur Kenntnis genommen. Mehr nicht.

«Das habe ich ja erwartet. Wir haben nun alle nötigen Dokumente beisammen, um beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne dieselbe Forderung einzureichen», stellt Constantin klar. «Diesmal mit einem unabhängigen Gremium, das urteilt. Am Montagmorgen um acht Uhr liegt das Schreiben in Lausanne.»

VAR-Anlage nicht in perfektem Funktionszustand?

Nicht erwartet hat CC die Begründung für die Abweisung seines Gesuchs. Diese empört ihn regelrecht. Die KDK schreibt, dass der FC Sion und das Stade de Tourbillon seit dem Abstieg in die Challenge League nicht über eine VAR-Anlage verfüge, die in perfekten Funktionszustand sei. So fehle der Starnet-Anschluss der Swisscom für die Übertragung der Kamerasignale zwischen dem Stadion und der VAR-Zentrale in Volketswil. Da muss man schon feststellen, dass dies eine reichlich abenteuerliche Begründung ist. Denn derselbe Schweizerische Fussballverband hielt dieselbe Ausrüstung im September 2023, also auch nach dem Abstieg des FC Sion, für technisch auf dem nötigen Stand – und trug dort ein EM-Qualifikations-Länderspiel (gegen Andorra) aus. Damals kam der VAR zum Einsatz.

CC dazu: «Was da steht, ist schlicht eine Lüge! Wir haben ein Uefa-taugliches Stadion und da ist eine VAR-Anlage Pflicht. Wir hätten dieses Label ohne nie erhalten. Unser VAR-System ist dasselbe wie in den Jahren 2019 bis 2023, als wir in der Super League waren. Und es ist dasselbe, wie es nächste Saison sein wird, wenn wir hoffentlich zurück sind im Oberhaus.»

Zur Erinnerung: Constantin beschwerte sich, weil im Cup-Halbfinal gegen Lugano vergangenen Samstag der VAR nicht zum Einsatz gekommen war, obwohl das System im Tourbillon-Stadion installiert wäre. Als Tags darauf im zweiten Halbfinal zwischen Winterthur und Servette (0:1) der VAR dann im Einsatz stand, wollte es der Sion-Boss wissen. «Dass bei einem Cup-Halbfinal ein VAR im Einsatz stand und beim anderen nicht, ist eine stossende Ungleichbehandlung», sagte CC. «Diesen Missstand melde ich nun Swiss Sport Integrity und verlange die Eröffnung eines Verfahrens.»

Kampf gegen Spielesperre von Barthélémy

Das Problem: Die Zeit drängt. Bereits am 2. Juni findet in Bern der Cupfinal zwischen Servette und Lugano statt.

Und auch die 4-Spiele-Sperre gegen seinen Sohn Barthélémy nimmt CC nicht hin. Er soll Ref Urs Schnyder nach dem Match aufs Übelste beschimpft haben. «Im Rapport wird behauptet, er habe den Schiedsrichter als ‹Hurensohn› bezeichnet. Alle, die nach dem Spiel in der Nähe waren und die ich gefragt habe, haben nichts Derartiges gehört. Wir werden sie nun allesamt als Zeugen befragen und dann gegen die ungerechtfertigte Sperre vorgehen.»

Immerhin doch noch etwas Positives für CC am Freitag: Nach dem 4:0-Sieg seines Teams gegen Wil fehlen nur noch zwei Siege aus drei Spielen zum direkten Wiederaufstieg. «Das war eine sehr reife Leistung. Und das zweite Tor von Dejan Sorgic, das er wohl mit der Hacke gemacht hat, ist ein Meisterwerk!» Spezielles Lob gabs auch für Captain Reto Ziegler für seine Seriosität und Abgeklärtheit. Eines muss man feststellen: Das Theater neben dem Feld hat im Wallis null Einfluss auf das, was auf dem Platz passiert. So dürfte der FC Sion schon sehr bald wieder erstklassig sein.

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