Endlich sei der Cup aus den Köpfen der Spieler draussen, hatte Sion-Präsident Christian Constantin lange, lange nach dem 0:2 gegen Lugano bekannt. Und das Gute in diesem Out gesucht und gefunden. Nun liege der Fokus wieder auf dem wichtigsten Ziel, auch finanziell: dem Wiederaufstieg. Und er rechnete minutiös vor, in welchem Fall Sion wie viele Punkte brauche, um vor Thun zu bleiben.
Der Tag nach dem Spiel bringt eine Totalwende in Sachen Fokus: CC will bei Swiss Sport Integrity den Missstand zur Anklage bringen, dass im Tourbillon kein VAR im Einsatz stand. Und lenkt den Fokus doch wieder auf das nicht mehr aktuelle Ziel Cupfinal.
Es ist ein völlig unsinniges Ansinnen, beim SFV auf ein Wiederholungsspiel zu pochen. Die Hauptschuld, dass der VAR fehlte, lag ja beim FC Sion. Zudem gefährdet CC mit diesem erneuten Instanzentheater das erklärte Hauptziel. Sion braucht wohl noch sieben Punkte, um aufzusteigen. Diese holt man locker, wenn man so spielt wie gegen die Tessiner. Man hatte das Team der Stunde in der Super League eine halbe Stunde lang brutal im Griff. Man holt sie nicht locker, wenn in den Hinterköpfen der Spieler erneut der Cup herumgeistert.
Die Fussballschweiz freut sich nach dem tristen Intermezzo mit Stade-Lausanne-Ouchy wieder auf den FC Sion. Auf seine Fans. Auf die Stimmung im Tourbillon. Auf eine talentierte, frische, junge Mannschaft, die Didier Tholot dirigiert.
Aber sie freut sich weder auf die CC’schen Eskapaden. Weder auf üble Beschimpfungen des Schiedsrichters. Noch auf Verschwörungstheorien – niemand hat was gegen den FC Sion und das Wallis. Und auch nicht auf juristische Zwängereien.
Also CC: Lass es sein! Nimm dir mit dem Wiedersehen mit der Super League ganz fest vor, ein bisschen weiser zu werden. Dann wird sich die Fussballschweiz nicht nur auf deinen Klub freuen. Sondern auch auf dich. Und irgendwann auf dein Vermächtnis in Form eines tollen Stadions.