Nach Yverdon gleich YB?
Rappi-Trainer David Sesa muss auf die Euphoriebremse treten

Rappi-Trainer David Sesa weiss, wie man gegen YB gewinnt. Das ist ihm schon viermal gelungen. Ohnehin ist der Tenor grenzenlos optimistisch: Er lautet: Wer Yverdon schlägt, kann auch YB aus dem Weg räumen.
Publiziert: 01.11.2023 um 14:08 Uhr
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Barrage um den Verbleib/Aufstieg in die Challenge League 2023: David Sesa (Rapperswil) muss Uli Forte (Xamax) gratulieren.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Achtung YB! Da wartet ein Team mit riesigem Selbstvertrauen! Der FC Rapperswil-Jona hat die letzten fünf Spiele in der Promotion League gewonnen und pirscht sich an die Spitze heran. «Und hätten wir nicht gegen Brühl forfait verloren, weil wir einen Spieler auf dem Matchblatt vergessen hatten - wir wären Zweiter», sagt der Chef. Der Chef, das ist ein weiss Gott nicht Unbekannter. David Sesa (50). 36-facher Nationalspieler und Transfer-Milliardär. Denn der Zürcher war der damals teuerste Transfer eines Schweizers, als er von Lecce zu Napoli ging. Er kostete im Jahr 2000 16 Milliarden Lire. Das sind heute 13 Millionen Franken.

Rappi ist aufstiegstauglich

Sesa hat Rappi zu einem Spitzenklub gemacht. Die letzte Saison beendeten die St. Galler auf Platz fünf. Und hätte Stade Nyonnais die Lizenz nicht doch noch erhalten – Rappi stünde nun in der Challenge League. Am Ende scheiterte man in der Barrage gegen Uli Fortes Xamax Neuenburg. Vielleicht klappts ja heuer, denn im Gegensatz zu einigen Konkurrenten wie Cham oder Brühl verfügt man am Zürichsee über ein taugliches Stadion für die zweithöchste Spielklasse.

Doch zuerst steht das Spiel des Jahres an. YB kommt ins Grünfeld. Und es ist bereits der zweite Super-League-Klub, der diese Reise antritt. Yverdon ist sie nicht gut bekommen. Und die Spieler wie Dimitri Volkart sagen bereits: «Yverdon war ja in der Meisterschaft gut dran. Und wir haben gewonnen. Das kann doch gegen YB gleich sein …» Rhetorisch, die Frage?

YB ist besser als ManUtd ...

Wie auch immer. Mit dem Meister kommt sicher ein ganz anderer Brocken als mit den Waadtländern. Fast ist man geneigt, die kleine Spielerei zu machen, dass YB besser sei als Manchester United. Die haben nämlich gegen Manchester City 0:3 verloren. YB «nur» 1:3. Macht Sesa seine Jungs mit diesem Bild heiss? Der Coach: sagt lachend: «Da brauchts kein Bild, wenn YB kommt. Da ist jeder bis in die Haarspitzen motiviert. Im Gegenteil, ich muss die Euphorie eher ein bisschen bremsen.» Was aber aufzeigt: Angst hat Rappi nicht. Sesa: «Nein. Wir werden Vollgas geben. Aber wir müssen wissen, woher wir kommen. Und wer da kommt. Bei YB weiss man nicht mal, ob das jeweils eine Rotation ist, was die machen. Da sind diverse Positionen doppelt mit gleichwertigen Spielern besetzt. Das hat in der Schweiz sonst niemand.»

Sesa hat gegen YB eine positive Bilanz

Seit letztem Sommer ist Sesa Coach in der Rosenstadt. Zuvor war er jahrelang der treue Sekundant von René Weiler. Warum ist er heute nicht Assistent bei Servette? «Ich hatte René gesagt, dass ich nicht nach Japan mitkommen und die Verantwortung für ein Team übernehmen wolle.» Das war nach den Assistenten-Engagements unter Weiler in Brüssel bei Anderlecht und in Kairo bei Al-Ahly zuerst Bellinzona der Fall, doch im Tessin warf Sesa entnervt hin. Kein Wunder beim Chaos im Klub in den Händen des dubiosen Pablo Betancur. Danach meldete sich sogleich Rappi.

Und, übrigens: Sesa hat als Aktiver elfmal gegen YB gespielt: Er hat wohl nur ein Tor gemacht. Aber er hat viermal gewonnen und nur dreimal verloren. Seine Bilanz ist also positiv. «Dann schauen wir mal, dass das so bleibt…» Und wieder lacht Sesa.

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