Manchmal hilft Humor. Eine impertinent erscheinende Frage weglachen. Basel-Coach Fabio Celestini gelingt das nach dem lockeren Cupspiel beim regionalen Zweitligisten Subingen SO (8:0), wo sich alles um Basels Promi-Neuzugang Xherdan Shaqiri (32) dreht, vorzüglich. Die Frage war: Welche Position kann denn Shaq in dieser Grundordnung spielen kann? Celestini antwortet: «Ihr müsst nicht überlegen, wo Shaq spielen kann. Das ist mein Job!» Und dann lacht er laut los …
Falsche Neun? Oder rechts?
Danach antwortet der Waadtländer doch noch: «Gute Spieler haben immer eine Position im Team. Kein Problem.» Aber: Braucht es nun eine Systemanpassung? Denn das aktuelle funktioniert ja bestens. Also konkret: Dreimannsturm in einem 3-4-3 mit links Bénie Traoré, in der Mitte Albian Ajeti und rechts Thierno Barry.
Mehr zu Shaq
«Wenn man mit nur einem vorn spielt, hat man vielleicht ein Problem», sagt Celestini. «Wenn man mit dreien spielt, hat man kein Problem. Er kann dort zum Einsatz kommen, wo er in der Nati an der EM gespielt hat, also als falsche Neun. Er kann auch auf der rechten Seite spielen.»
Fitnesstests und danach ein Plan
Vielmehr müsse man überlegen, welche Qualitäten Shaq habe und wie man diese Qualitäten für das Team nützen könne. «Shaq ist nicht dasselbe Profil wie jenes von Titi (Thierno Barry). Titi nicht wie Brad (Bradley Fink). Brad nicht wie Albian (Ajeti). Albi nicht wie Soticek. Meine Aufgabe ist es, für alle Positionen die beste Lösung zu finden. Und dann einen Spielplan aufzustellen, der dann mit Shaq so aussieht und mit Soticek oder mit Ajeti wieder anders. Das sind die Dinge, die für einen Trainer lustig sind, solch taktische Sachen.»
Und wie stehts um Shaqs Fitness? Noch so eine impertinente Frage … Immerhin ist es lange her, seit er über die volle Distanz gegangen ist. Konkret am 4. Juni im Test gegen Estland. In der MLS hatte er zuvor immer gespielt, aber nur fünfmal über mehr als 80 Minuten. Da ist die Antwort von Celestini weit profaner: «Wir machen Fitnesstests, wenn er kommt. Dann sehen wir, wo er steht. Er hat sich in Chicago ja fit gehalten. Danach erstellen wir einen Plan für ihn. Wie bei jedem anderen Spieler. Er soll sich so verbessern, denn bei hundert Prozent wird er nicht sein.»
Bournemouth treibt Barrys Preis
Vielleicht ist einer dieses bereits wunderbar geschliffenen Dreizacks bald weg: Die Gerüchte um Thierno Barry (21) reissen jedenfalls nicht ab. Zuletzt hat Sky den Namen Villarreal ins Spiel gebracht, nachdem eine Offerte von Saint-Étienne von Barrys deutscher Agentur Roof als ungenügend zurückgewiesen wurde. Und das ist immerhin die Agentur, die Leute wie Van Dijk, Ter Stegen, Mané oder Havertz unter Vertrag hat. Weitere Namen aus der Gerüchteküche, die in so einem Fall regelmässig überhitzt: Premier-League-Klub Bournemouth (was gut ist für den FCB, weil so der Preis massiv getrieben wird), Monaco, Freiburg, Hoffenheim.
Celestini nimmts pragmatisch: «Ich kann nur feststellen, dass Thierno fokussiert ist. Und er nicht vom Platz wollte, als ich ihm in der Pause sagte, dass ich ihn rausnehme. Vielleicht fehlt das richtige Angebot jetzt noch. Und in einer Stunde ist es da. So ist das halt.»
Kommt Yverdons Kevin Carlos?
Verbrieft ist hingegen, dass der FC Basel seine Fühler für einen Barry-Ersatz nicht sehr weit ausgestreckt habe. Konkret nach Yverdon, wo Kevin Carlos unter Vertrag steht. Der Co-Torschützenkönig der vergangenen Saison, der bei einer spanischen Kleinagentur unter Vertrag steht, die derart hohe Forderungen stellt, dass Carlos nicht schon längst von YB gepostet wurde. Auch Servette soll Interesse haben. Und dass mit Besiktas Istanbul auch ein türkischer Spitzenklub hinter dem Spanier her sein soll, macht die Sache für Basel und YB gewiss nicht einfacher.