«Ein Punkt wäre auch okay, aber wir wollen drei»
2:40
Magnin vor Atalanta-Partie:«Ein Punkt wäre auch okay, aber wir wollen drei»

YB und sein Champions-League-Gegner schreiben schwarze Zahlen
Atalanta Bergamo: Von der grauen Maus zum Elefanten

Wie schon vor drei Jahren spielt YB wieder zu Hause gegen Atalanta. Seither sind die Bergamasken zu einem Klub mit neuem Standing und neuen Ambitionen geworden.
Publiziert: 26.11.2024 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2024 um 11:53 Uhr
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Atalanta gibt immer mehr aus für grosse Transfers. Scamacca kam 2023 für 25 Millionen Euro.
Foto: DUKAS
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Alain KunzReporter Fussball

Atalanta Bergamo, das war eigentlich immer Mittelmass. Dazu hier und da ein Abstieg in die Serie B, vier in den letzten 30 Jahren. Doch dann kam 2016 Gian Piero Gasperini (66) – und alles änderte sich. Es begann mit der ersten europäischen Qualifikation 2017 nach 26 Jahren Dürre. Der ersten Champions-League-Qualifikation überhaupt 2019. Und dem ersten europäischen Titel mit dem Europa-League-Sieg gegen Leverkusen in diesem Jahr. Es war die einzige Niederlage in einer sonst makellosen Saison des deutschen Meisters.

Dabei galt Gasperini 2011 als vorbei. Damals ermöglichte ihm der Aufstieg mit Genua in die Serie A und die spätere Qualifikation für die Europa League den Job bei Inter Mailand. Doch nach einem Alptraumstart mit vier Niederlagen in den ersten fünf Spielen war für den Turiner Feierabend!

Bei Atalanta sind die Zahlen ganz andere. Das System: hervorragende Ausbildung gepaart mit Gasperinis Offensivfussball, der Spieler mehr ins Rampenlicht stellt als Resultat-Catenaccio à la Massimiliano Allegri. So konnte man Rasmus Hojlund 2023 für 70 Millionen Euro an Manchester United verkaufen – Rekord! Romero 2022 für 50 Millionen an Tottenham. Kulusevski 2019 für 40 Millionen an Juve. Kessié im selben Jahr für 30 Millionen an Milan. Und Eigengewächs Bastoni ging 2017 für denselben Betrag an Inter. Um nur die Teuersten zu nennen.

Teure Zuzüge im Gegenzug? Gabs bis im Sommer 2023 nicht. Rund 20 Millionen Euro waren das höchste aller Gefühle. Weil die Scouting-Abteilung von Atalanta einen tollen Job macht – sie gilt als eine der besten Italiens –, schlagen viele Zuzüge dennoch ein.

25 Millionen für Scamacca

Die Zeitrechnung änderte sich, als man 2023 Nationalspieler Scamacca für 25 Millionen Euro von West Ham holte. Und Touré für nicht ganz 30 Millionen von Almeria. Auf diese Saison kamen mit De Ketelaere von Milan, sowie die Nationalspieler Retegui von Genua (als Reaktion auf den Kreuzbandriss von Scamacca diesen August) und Bellanova von Turin drei Mann, die alle rund 20 Millionen kosteten!

Und vor allem: Mit dem hochbegabten Nicolò Zaniolo, der seit seinem Fussbruch Mitte Mai im Dress von Aston Villa stagniert, tätigte Atalanta Bergamo den viertteuersten Leihtransfer des gesamten Sommer-Mercato. Der Zuzug von Galatasaray Istanbul ist mit einer Kaufverpflichtung gekoppelt, die dann fällig wird, wenn Zaniolo in 60 Prozent der Spiele zum Einsatz kommt. Bislang war dies in 100 Prozent der Königklasse der Fall und in 7 von 11 Serie-A-Spielen. Aber immer als Joker. Die Botschaft ist klar: Zaniolo soll in Bergamo wieder gross werden!

Das alles sind Transfers und Zahlen eines Grossklubs. Atalanta, die zum Elefanten gewordene graue Maus.

Mittlerweile überall spitze!

Und den Transfers und Zahlen folgen die Erfolge auf dem Fuss. Zum einen der bereits erwähnte erste internationale Titel. Zum anderen ist da die bisherige Bilanz in der aktuellen Champions League. Atalanta hat kein Tor kassiert. Als einziges Team neben Yann Sommers Inter Mailand. Weil man aber zweimal 0:0 spielte, gegen Arsenal und Celtic Glasgow, steht Atalanta bei «erst» 8 Punkten auf Platz 9. 1 Punkt hinter dem Rang, der die direkte Achtelfinal-Qualifikation bedeutet. Die Italiener müssen also in Bern siegen, um den Anschluss zu wahren.

Und in der Serie A war Atalanta zumindest für die Nacht auf Sonntag Leader, bis Napoli sich die Position auf dem Thron mit einem 1:0 gegen die AS Roma zurückeroberte.

Im einzigen Aufeinandertreffen im Wankdorf gegen YB gabs 2021 ein hoch spektakuläres 3:3. Will sich YB seine minime Chance auf die Playoffs sichern, ist ein Sieg auch für die Berner Pflicht. Einen Sieg gegen den Neo-Grossklub aus der von Galliern gegründeten Universitätsstadt, der eines mit YB gemeinsam hat: Beide Klubs schreiben schwarze Zahlen! Nur gibts auch für YB für diese seltene Attitüde in diesem finanziell überhitzten Business nur einen Eintrag als Musterschüler – und keine Punkte.

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2:16
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Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
6
12
18
2
FC Barcelona
FC Barcelona
6
14
15
3
Arsenal FC
Arsenal FC
6
9
13
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
6
7
13
5
Aston Villa
Aston Villa
6
6
13
6
Inter Mailand
Inter Mailand
6
6
13
7
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
6
4
13
8
OSC Lille
OSC Lille
6
3
13
9
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
6
9
12
10
Bayern München
Bayern München
6
9
12
11
Atlético Madrid
Atlético Madrid
6
4
12
12
AC Mailand
AC Mailand
6
3
12
13
Atalanta BC
Atalanta BC
6
9
11
14
Juventus Turin
Juventus Turin
6
4
11
15
SL Benfica
SL Benfica
6
3
10
16
AS Monaco
AS Monaco
6
2
10
17
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
6
2
10
18
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
6
-1
10
19
FC Brügge
FC Brügge
6
-2
10
20
Real Madrid
Real Madrid
6
1
9
21
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
6
0
9
22
Manchester City
Manchester City
6
4
8
23
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
6
2
8
24
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
6
-5
8
25
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
6
0
7
26
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
6
-3
7
27
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
6
-8
4
28
Sparta Prag
Sparta Prag
6
-11
4
29
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
6
-5
3
30
FC Girona
FC Girona
6
-6
3
31
FK Crvena Zvezda Belgrade
FK Crvena Zvezda Belgrade
6
-9
3
32
FC Salzburg
FC Salzburg
6
-15
3
33
Bologna FC
Bologna FC
6
-6
2
34
RB Leipzig
RB Leipzig
6
-7
0
35
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
6
-16
0
36
BSC Young Boys
BSC Young Boys
6
-19
0
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