Umstrittener Rüstungskonzern
BVB-Mitglieder stimmen gegen Rheinmetall-Sponsoring

Die Mitglieder des BVB bringen an der Generalversammlung ihre Opposition gegen Rheinmetall klar zum Ausdruck. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke steht indes weiterhin hinter dem Deal mit dem Rüstungsunternehmen.
Publiziert: 25.11.2024 um 13:33 Uhr
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Die BVB-Mitglieder haben gegen den Werbedeal mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall gestimmt. Schon vor dem Einlass zur Generalversammlung warben Fans mit Plakaten gegen das Sponsoring.
Foto: imago/RHR-Foto

Auf einen Blick

  • BVB-Mitglieder stimmen gegen Rheinmetall-Sponsoring
  • Fans protestieren schon im August mit Transparenten
  • BVB-Boss Watzke verteidigt den Werbedeal
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Carlo SteinerRedaktor Sport

Das Abstimmungsergebnis unter den Mitgliedern von Borussia Dortmund spricht eine deutliche Sprache. Die Basis des Klubs steht nicht hinter dem Sponsoring des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Von 855 eingegangenen Stimmen sprachen sich 556 (65 Prozent) gegen den umstrittenen Geldgeber aus. Rechtlich bindend ist das Ergebnis für den Verein jedoch nicht.

«Der Werbedeal mit Rheinmetall passt nicht zu uns. Er ist mit unserem Grundwertekodex nicht zu vereinbaren», schreibt BVB-Mitglied Wilfried Harthan in seinem Antrag, der auf grosse Resonanz gestossen ist. «Rheinmetall verdient nicht am Frieden, sondern am Krieg», heisst es weiter. 

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte Ende Mai den Einstieg des deutschen Grosskonzerns bekanntgegeben, was unter den Fans sofort auf Widerstand stiess. Beim ersten Heimspiel der laufenden Saison gegen Frankfurt kam es im und um das Stadion zu Fanprotesten. Die Südtribüne tat ihren Unmut mit Transparenten kund. «Kohle first, Werte second» oder «Scheiss Rheinmetall-Deal» war darauf beispielsweise zu lesen. 

«Wir müssen auch Geld verdienen»

Watzke verteidigt das Geschäft im Vorgang der Abstimmung. «Ich wusste, dass das eine schwierige Abwägungsentscheidung ist zwischen ökonomischen Fragen und einer gesellschaftspolitischen Verantwortung», sagt er. «Es war eine harte Entscheidung, aber ich stehe dazu.» Die Begründung seitens des Chefs überrascht indes nicht: «Für eine Werbebande und eine Sponsorentafel ist es ein exorbitant hoher Betrag. Wir müssen auch Geld verdienen.» 

Auf der Webseite des Klubs wird die Abstimmung nicht erwähnt. Im Artikel zur Versammlung ist lediglich von «kontroversen, aber fairen Diskussionen» die Rede.

Ob und inwiefern der Verein auf das Votum der Fans und Mitglieder eingeht, wird sich zeigen. Der Werbevertrag mit dem Rüstungsunternehmen ist noch bis Sommer 2027 gültig. 

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