Mit einem Foto, das an eine Verhaftung erinnerte, sorgte der HSV bei der Vorstellung von Trainer Steffen Baumgart (52) im letzten Februar für viele Lacher. Medienwirksam wurden daraufhin etwa auch die berühmten Baumgart-Mützen im Fanshop aufgenommen, die Vorfreude auf den selbstbewussten und extrovertierten ehemaligen Köln-Trainer war gross.
Nun, nach verpasstem Aufstieg im Sommer, 27 Spielen mit nur zwölf Siegen und einer zuletzt bedrohlichen sportlichen Talfahrt, ist Fans und Verantwortlichen die Freude vergangen. Nach einem Unentschieden gegen das abstiegsbedrohte Schalke zogen die Verantwortlichen die Reissleine und stellten Baumgart am Sonntagmittag vor die Tür.
Man habe in einem Gespräch festgestellt, dass «es besser ist, wenn sich die Wege trennen», liess sich Sportvorstand Stefan Kuntz zitieren. Man wolle die Ziele nicht gefährden und mit dem Trainerwechsel neue Impulse bringen.
Wer bringt den HSV zurück auf die Erfolgsspur?
Wer dies wird, ist derzeit noch unklar. Vorerst übernimmt der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin zusammen mit Ex-FCB-Assistent Loïc Favé (unter Timo Schultz, zuletzt HSV-U21-Coach) interimistisch. Hinter den Kulissen läuft währenddessen wieder einmal die seit Jahren erfolglose Suche nach dem Aufstiegstrainer.
Seit dem Abstieg des ehemaligen Bundesliga-Dinos im Mai 2018 haben sich sechs verschiedene Trainer an der Seitenlinie versucht – und alle sind trotz jeweils deutlich unterschiedlicher Ansätze gescheitert. Woran, weiss in der Hansestadt niemand so wirklich.
Als mögliche Baumgart-Nachfolger geistern derzeit mehrere Namen durch den deutschen Blätterwald. Die Urgesteine Bruno Labaddia und Friedhelm Funkel sollen ein Thema sein. Auch Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac, der Darmstädter Aufstiegscoach Thomas Lieberknecht, Paderborns Lukas Kwasniok oder Ex-HSV- und ManUtd-Legende Ruud van Nistelrooy werden genannt.
Fischer, Wicky und Rahmen haben Zweitliga- oder HSV-Erfahrung
Sportvorstand Kuntz wolle einen Trainer mit Erfahrung bei Traditionsklubs und eine entsprechende Druckresistenz. Von Vorteil sei auch einer, der sich in der zweiten Bundesliga auskennen würde. Kriterien, die zum Teil auch auf Schweizer Trainer zutreffen.
So brachte der «Kicker» etwa Urs Fischer ins Gespräch. Dieser führte Union Berlin einst von der zweiten in die Erste Bundesliga – und von dort auch in die Champions League. Bereits im letzten Februar wurde Fischer als möglicher neuer Übungsleiter gehandelt. Aber seine Lust, wieder in der zweiten Liga zu beginnen, scheint sich in sehr engen Grenzen zu halten.
Genau gleich wie Raphael Wicky. Der damalige Sportvorstand Jonas Boldt wollte den Ex-HSV-Verteidiger (164 Spiele) dem Vernehmen nach haben. YB, bei dem Wicky damals noch unter Vertrag stand, schob den Riegel – und entliess ihn wenige Wochen drauf nach einer Leistungsbaisse.
Als passender Kandidat könnte auch ein zweiter in Bern entlassener Trainer gelten: Patrick Rahmen. Der seit Anfang Oktober arbeitslose Basler war von 2011 bis 2015 bei den Rothosen angestellt, amtete da als Co-Trainer von Thorsten Fink und Josef Zinnbauer. Blick weiss: Der HSV hat Rahmen auf seiner Kandidatenliste.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1. FC Köln | 17 | 9 | 31 | |
2 | Karlsruher SC | 17 | 3 | 29 | |
3 | Hamburger SV | 17 | 16 | 28 | |
4 | SV 07 Elversberg | 17 | 9 | 28 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 17 | 6 | 28 | |
6 | SC Paderborn 07 | 17 | 5 | 28 | |
7 | Hannover 96 | 17 | 5 | 27 | |
8 | Fortuna Düsseldorf | 17 | 5 | 26 | |
9 | 1. FC Kaiserslautern | 17 | 3 | 26 | |
10 | SV Darmstadt 98 | 17 | 7 | 24 | |
11 | 1. FC Nürnberg | 17 | 1 | 22 | |
12 | Hertha BSC | 17 | 0 | 22 | |
13 | Schalke 04 | 17 | -1 | 20 | |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 17 | -9 | 20 | |
15 | SC Preußen 06 Münster | 17 | -5 | 16 | |
16 | SSV Ulm 1846 | 17 | -4 | 14 | |
17 | Eintracht Braunschweig | 17 | -20 | 13 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 17 | -30 | 11 |