Milan, Juve und Atalanta out – «man war so abgehoben»
Italo-Klubs erleben in der Königsklasse ein Debakel

Katzenjammer im Calcio: Italiens Top-Klubs erleben in der Champions League ein Debakel. Drei von vier Teams sind nach den Playoffs raus – trotz Investitionen von mehreren hundert Millionen.
Publiziert: 20.02.2025 um 10:43 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2025 um 11:22 Uhr
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Juventus Turin muss die Segel streichen.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Italienische Fussballklubs scheitern in Champions League. Inter Mailand bleibt einziger Vertreter
  • Serie-A-Boss wünschte weniger italienische Teams in Champions League
  • 495,45 Millionen Euro investiert, Transferminus von über 208 Millionen Euro
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Nicolas HorniSportredaktor

Am späten Mittwochabend ist das Debakel in unserem Nachbarland Tatsache: Mit Juventus Turin fliegt nach Milan und Atalanta Bergamo der dritte von vier italienischen Teilnehmern aus der Champions League. Die Stolpersteine für die Italo-Klubs hiessen PSV Eindhoven, Feyenoord Rotterdam und Brügge. Gute Teams, aber nicht die Crème de la Crème von Europas Klubfussball.

Für die italienische Presse eine herbe Enttäuschung – wenn auch keine allzu grosse Überraschung. Entsprechend hart geht man mit den Serie-A-Vertretern ins Gericht. «Man war so abgehoben, um zu denken, dass die Qualifikation gegen Holländer und Belgier nur eine Formalität sei», nervt sich etwa die «Gazzetta dello Sport». «Doch dann trifft man auf Gegner, die schneller laufen, besser spielen und junge, talentierte Spieler einsetzen, die bei uns weitgehend unbekannt sind, oder auf Altbekannte (wie Ex-Inter-Star Ivan Perisic, der jetzt bei PSV spielt), die unsere Arroganz, unsere Grenzen und unsere Schwächen schonungslos aufdecken.»

Erst kürzlich hatte Serie-A-Boss Luigi De Siervo (56) erklärt, dass er sich weniger italienische Teams in der CL wünscht, um die Attraktivität seiner Liga zu erhalten. «Seit diesem Tag, so scheint es, tun unsere Klubs alles, um ihn zufriedenzustellen», nervt sich auch die «Corriere dello Sport». «Normalerweise bringen Geld und Investitionen im Fussball Glück – aber sie schützen eben doch nicht immer vor Unglück.»

Stehen die drei Trainer schon vor dem Aus?

Und dieses Unglück ist nun – abgesehen von Inter Mailand, das das italienische Fähnchen noch knapp über Wasser hält – bittere Realität. Über 495 Millionen Euro investierten die vier italienischen Teilnehmer seit letztem Sommer, stehen so bei einem Transferminus von über 208 Millionen Euro. Ein teures Lehrgeld, das die Klubs nun zahlen – und auch die Trainer massiv unter Druck bringt. Geht es nach der italienischen Presse, dürfen sich Sérgio Conceição, Thiago Motta und Gian Piero Gasperini nicht mehr sicher sein, ob sie über den Sommer hinaus noch eine Anstellung haben. «Das Glas ist bei diesen Trainern jetzt halb leer», meint die «Gazzetta dello Sport».

Und für Yann Sommers Inter Mailand bedeutet das: Man trägt jetzt die alleinige Verantwortung, das internationale Ansehen des italienischen Fussballs zu wahren. Gegen wen sich die Nerazzurri behaupten müssen, wird übrigens erst am Freitagnachmittag fix. Dann werden die nächsten Runden der Königsklasse ausgelost.

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