«Jashari ist der beste Spieler bei Brügge»
Schweizer Juwel erobert Belgien nach Einzeltraining im Sturm

Ardon Jashari (22) beeindruckt bei Brügge mit Spitzenleistungen. Der Ex-Luzerner wurde nach dem Champions-League-Spiel gegen Atalanta zum «Player of the Match» gekürt und ist laut Experten derzeit Brügges bester Spieler.
Publiziert: 19.02.2025 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2025 um 20:28 Uhr
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Ardon Jasharis Auftritt gegen Atalanta war klasse.
Foto: AFP
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Als vor bald einem Jahr der Transfer von Ardon Jashari (22) zu Brügge offiziell wurde, gab es Stimmen, dass es nicht der richtige Weg sei. Inzwischen sind die Kritiker verstummt. Und das ist der Verdienst des Jungen aus Baar. Mit Leistungen wie jenen am Dienstagabend in der Champions League gegen Atalanta hat er ihnen das Maul so richtig gestopft.

Von der Uefa ist Jashari als «Player of the Match» gekürt worden. Sein Anteil am Achtelfinaleinzug von Brügge ist gross. Gleich bei zwei von drei Toren hat er seine Füsse im Spiel. Beim 1:0 erobert er den Ball und leitet den Angriff per Hacken-Pass ein. Und vor dem 2:0 schüttelt er Atalanta-Captain Rafael Toloi und 50-Mio.-Mann Ederson wie lästige Fliegen ab.

Lob von Brügge-Rekordspieler

«Nicht nur die beiden Aktionen von Jashari waren grossartig», meint Brügges Rekordspieler Franky van der Elst (63; 619 Spiele für Brügge/86 Länderspiele für Belgien) im Gespräch mit Blick. Er habe vieles anderes richtig gemacht: «Er hat zum Beispiel Atalantas Ederson komplett aus dem Spiel genommen», so der zweifache belgische Fussballer des Jahres (1990,1996). 

Dass Jashari nach nur einem halben Jahr derart wichtig für Brügge sei und an der Seite von Hans Vanaken (32) und Raphael Onyedika (23) so performt, hätte van der Elst nicht gedacht. «Heute wissen alle in Belgien, wie gut er ist. Er hat allen gezeigt, warum Brügge für ihn 6 Millionen Franken ausgegeben hat, was viel Geld für einen belgischen Klub ist.» 

Einzeltrainings haben ihn weitergebracht

Längst ist nicht nur eine Klubikone wie van der Elst voll des Lobes für Jashari. Auch die Medien sind von ihm entzückt. «Er ist derzeit der beste Spieler von Brügge», betont Valerie Van Avermaert zu Blick. Die Reporterin begleitet für die belgische Zeitung «Het Nieuwsblad» das Geschehen der Blau-Schwarzen. Erwartet hat sie eine solche steile Entwicklung des Ex-Luzerners aber nicht.

«Jashari hatte zu Beginn vor allem im taktischen Bereich und in der Defensivarbeit grosse Mühe. Im August dachten schon alle, dass er ein Fehltransfer sei», gibt Van Avermaert zu. Unzufrieden sei auch der Trainerstaff gewesen. Aus diesem Grund habe dieser im September mit dem Mittelfeldspieler spezifische Taktiktrainings durchgeführt, weiss die Journalistin.

Zieht Jashari im Sommer bereits weiter?

Jashari ist seither nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. «Es ist der erste Name, den Trainer Nicky Hayen auf seine Aufstellung schreibt», sagt Van Avermaert. Angesichts der Leistungen stellt sich aber so langsam die Frage, wie lange noch. Schliesslich sind längst Klubs aus den Top-5-Ligen hinter ihm her.

Zwar hat Jashari seinen Vertrag bei Brügge erst kürzlich vorzeitig bis 2029 verlängert. Was früher ein Bekenntnis gleichkam, ist im modernen Fussball allerdings mehr eine Strategie, um den Marktwert zusätzlich zu erhöhen. «Brügge will Jashari im Sommer sicher halten. Aber ich denke, es ist fast unmöglich», so Van Avermaert. 

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