Tête-à-Tête des Nati-Trainers mit dem Brügge-Aufsteiger
Yakin lobt Jashari, macht aber keine falschen Versprechen

Ardon Jashari und das Schweizer Nationalteam – noch ist das keine glühende Liebesbeziehung. Daran dürfte sich bald etwas ändern. Murat Yakin hat dem Jungstar von Brügge im Rahmen eines längeren Meetings in Manchester den Weg in die gemeinsame Zukunft skizziert.
Publiziert: 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 18:05 Uhr
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In Belgien bei Brügge unumstrittener Leader: Ardon Jashari.
Foto: freshfocus

Auf einen Blick

  • Yakin trifft Jashari und sieht ihn als Zukunft der Schweizer Nati
  • Der Nati-Trainer lobt Jasharis Entwicklung explizit
  • Yakin macht aber auch klar, dass die Konkurrenz gross ist
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven SchochReporter Sport

Das Statement des SFV-Taktgebers Murat Yakin ist mehr als ein Lippenbekenntnis. Am Vorabend des Champions-League-Gastspiels von Brügge besucht er Jashari im Teamhotel. Während über 45 Minuten eröffnet er dem aufstrebenden Mittelfeldspieler im Detail, wie sich seine Ausgangslage präsentiert und was er in den kommenden Monaten mit ihm vorhat. 

Yakin führt keinen Monolog, Jashari bringt sich ebenso dezidiert in das Gespräch ein. «Konstruktiv und sehr, sehr ehrlich» sei das Treffen verlaufen, bilanziert Yakin spätabends am anderen Ende der Stadt in der Lounge seiner Unterkunft gegenüber Blick. 

24 Stunden nach dem Tête-à-Tête stehen sich im City of Manchester Stadium zwei verschiedene Schweizer Spieler-Generationen direkt gegenüber: Manuel Akanji und Jashari. Der Abwehrchef von City im Zenit seiner Schaffenskraft und als Triple-Sieger 2023 ganz oben angekommen im Milliarden-Ensemble von Pep Guardiola. Auf der anderen Seite drängt Jashari ins Rampenlicht. Yakin kann ihn sich nach frappanten Fortschritten «als Mann der Schweizer Zukunft» vorstellen: «In den letzten zwei, drei Monaten hat er sich durchgesetzt in einer Champions-League-Mannschaft. Damit erfüllt er die Erwartungen, die wir an ihn haben.»

«Es braucht mehr als zwei, drei gute Spiele»

Die Art, wie Jashari den Fussball interpretiert, gefällt dem früheren Strategen Yakin. Nicht mancher könne den Rhythmus auch im europäischen Geschäft variieren: «Auf diesem Niveau kann er aufbauen. Mit seinem Wechsel zu Brügge hat Ardon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Ich traue ihm zu, irgendwann eine Führungsrolle zu haben in der Nationalmannschaft.» Der raue Alltag in Belgien tue ihm gut, er werde künftig mit einem anderen Selbstverständnis ins SFV-Camp einrücken, ist Yakin überzeugt. «Seine Körpersprache gefällt mir. Man spürt sofort, was er vorhat, wie ehrgeizig er ist.»

Yakin macht dem Talent gleichwohl keine falschen Versprechungen, öffentliche Stammplatzgarantien gibt es keine: «Es braucht mehr als zwei, drei gute Spiele, um sich im Nationalteam einen Platz zu verschaffen.» Jedes Aufgebot Yakins ist immer mit Spekulationen verbunden, jeder Personalentscheid wird auch von der Entourage der Spieler interpretiert. Deshalb lässt Yakin den ambitionierten Kader-Spieler Jashari Nähe spüren. «Wertschätzung ist in seinem Fall wichtig. Ardon muss meine Überlegungen kennen, weil die Konkurrenz im Zentrum mit Remo (Freuler), Granit (Xhaka), Vincent (Sierro) und Denis Zakaria sehr gross ist.» 

In den 45 Länderspielen unter der Leitung Yakins stand Remo Freuler 44-mal auf dem Rasen. Der Bologna-Profi spielt in der Strategie des Nationaltrainers auch in absehbarer Zukunft eine Hauptrolle. Die Frage wird nur sein: weiterhin als zweite Nummer 6 neben Xhaka oder offensiver? Yakin gibt Jashari deshalb eine klare Botschaft mit auf den Weg: «Er muss und kann die Situation und Ausgangslage im Mittelfeld richtig einordnen – Jashari ist ein sehr intelligenter Junge, auf und neben dem Platz.» 

Yakin deckt Karten nur teilweise auf

Den exakten Inhalt der längeren Unterhaltung in Manchester veröffentlicht der Coach nicht. «Wir haben in den letzten Monaten ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Ardon weiss, dass er auf mich zählen kann!» 

Aber im kleinen Rahmen mit dem Blick-Reporter tut Yakin, was er immer wieder tut – er legt sich Strategien bereit, verschiebt die Spieler im gedanklichen Raum, philosophiert im Hotel-Salon über taktische Szenarien: «Die Statik der Mannschaft ist mir wichtig, die Balance muss wie an der EM wieder stimmen. Ich bin bereit, für sehr gute Spieler Anpassungen am System vorzunehmen. Ardon liefert mir mit seinen Leistungen bei Brügge Argumente, die in meinen Überlegungen eine Bedeutung haben könnten.»

Kommt eine Achse mit Captain Xhaka, Dauerbrenner Freuler und Jashari infrage? «Ich bin wie gesagt offen, die Aufgaben unter Umständen anders zu verteilen», deckt Yakin seine Karten partiell auf. Er spielt mit dem Gedanken, zumindest in der Testphase im Frühling gegen Nordirland und Luxemburg, für den Brügge-Akteur Platz zu schaffen. «Seine Kilometer in Belgien und in Europa sind hilfreich.» 

Vielleicht geht aber ohnehin eine Türe auf, weil Xhaka im März zum dritten Mal Vater wird und unter Umständen auf den ersten Teil der WM-Ausscheidungs-Vorbereitung in Absprache mit dem Verband verzichtet. «Dann muss Ardon bereit sein, um auf sich aufmerksam zu machen!»

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