E«r hat zahlreiche Menschen gefährdet»
Atalanta-Coach Gasperini verheimlichte Corona-Erkrankung

Das Atalanta-Wunder hat einen Namen. Gian Piero Gasperini. Strahlemann mit der Lizenz zu Offensivwahn. Aber auch mit dunklen Seiten.
Publiziert: 29.09.2021 um 08:18 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2021 um 08:24 Uhr
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Atalanta-Coach Gian Piero Gasperini gibt Remo Freuler Anweisungen im Champions-League-Viertelfinal im August 2020.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Nein, sympathisch kommt er nicht immer rüber, der 63-Jährige aus dem Grossraum Turin, der als Aktiver vor allem für Palermo und Pescara spielte. Er lächelt zwar oft. Aber hinter dem Lächeln verstecken sich Schattenseiten. Doch die wiederum stehen immer im Schatten der Gasperinischen Art Fussball zu spielen. Denn die ist höchst sympathisch.

Unter ihm heisst es nämlich: Offensive total! Und der Coach steht hin und sagt: «Ich gewinne lieber 4:3 als 1:0.» Den meisten Übungsleitern würden da die Haare zu Berge stehen. Das Hauptziel zu Null zu spielen einfach spülen? Verrückt!

Wahnwitzige 98 Serie-A-Tore 2019/20

Muss es offenbar nicht sein, wie die märchenhaften Erfolge der einstigen grauen Maus Atalanta aufzeigen, das sich mehrmals in der Serie B wiederfand. Gasperini führt die Bergamasken 2017 auf Anhieb in die Europa League. Und nun zum dritten Mal in Folge in die Champions League. Mit oder wegen des Offensivwahns. Serie A 2019: 77 Tore, sieben mehr als Meister Juve. 2020: Wahnwitzige 98 Tore, 22 mehr als Meister Juve. 2021: 90 Tore, eines mehr als Meister Inter Mailand. Und immer wird «La Dea» (die Göttin) Dritte.

Die Spieler haben diese Angriff-Total-Mentalität mittlerweile völlig verinnerlicht. Es ist ihre schwarzblaue DNA. Und jene, die man holt, adaptieren sich schnell. Aber wehe, einer verspielt es mit dem Mister. So wie Papu Gomez. Ein Gasperini-Jünger der ersten Stunde. Weil sich der Gaucho weigerte, im Spiel gegen Midtjylland die Seite zu wechseln, wie vom Mister befohlen, habe dieser, so der Spieler, ihn verprügeln wollen. Derweil sich Gomez entschuldigte, weigerte der Coach dasselbe zu tun. Es kam zum Bruch. Gomez musste gehen.

Keine gute Figur machte Gasperini auch in Sachen Corona, als er sich trotz eindeutiger Symptome auf die Trainerbank des Champions-League-Spiels in Valencia setzte. Das Hinspiel in Mailand galt bekanntlich als hauptursächlich war für den massiven Covid-Ausbruch in Bergamo. Der FC Valencia kritisierte Gasperini hart: «Er hat zahlreiche Menschen gefährdet.»

Und eben erst gestern zu den Akten gelegt werden kann Fall drei, als Gasperini vor dem italienischen Antidoping-Gericht stand, weil er einen Dopingkontrolleur beleidigt und seinen Spieler Robin Gosens zur Wiederaufnahme des Trainings anstatt der zur Urinprobe animiert habe. Der Atalanta-Coach kam mit einer Rüge und einer Busse in der Höhe von … 378 Euro davon.

YB wird ihn heute hoffentlich nicht so billig davonkommen lassen!


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