Neuer Eklat bei GC
Oberster Hopper greift Chinesin und Schuiteman an

«Das ist Verrat an der Familie!», sagt ein Führungsverantwortlicher von GC. Im «GC inside» kritisiert Dr. Andres Iten, Zentralpräsident und damit oberster Hopper, die neue chinesische Besitzerin und Bickel-Nachfolger Schuiteman.
Publiziert: 29.06.2020 um 17:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2020 um 13:08 Uhr
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Andres Iten ist nicht happy. Der Präsident des Zentralvorstandes von GC greift er Besitzerin Jenny Wang und Sportchef Bernard Schuiteman an.
Foto: Melanie Duchene
Max Kern

Im GC-Campus in Niederhasli ZH ist Feuer im Dach. Wieder einmal. Aber diesmal kommt der Angriff aus den eigenen Reihen. Vom höchsten Grasshopper persönlich. Er heisst Andres Iten. Und ist Präsident des Zentralvorstandes von GC. Einfacher ausgedrückt: Der oberste Hopper ist Chef aller zwölf Sektionen (Fussball, Eishockey, Rudern Squash, Rugby usw.).

Im neuesten Klub-Organ «GC inside» greift Iten, er gehört zur Ruder-Sektion, die neue chinesische Besitzerin Jenny Wang an. Auch Bernard Schuiteman, der Nachfolger von Sportchef Fredy Bickel, und Adrian Fetscherin, der neue Marketing- und Kommunikationschef, bekommen vom obersten Hopper ihr Fett ab.

Unter dem Titel «Kommentar zum Besitzerwechsel der Grasshopper AG» schreibt Iten unter anderem: «Auch wenn der GC als Gesamtverein mit seinen zwölf Sektionen von diesem Verkauf nur am Rande tangiert ist, bedeutet er zweifelsohne eine Zäsur: Der traditionsreichste, namhafteste und erfolgreichste Schweizer Fussball Club wird von ausländischen Investoren übernommen und kontrolliert. Dass die Investoren ausgerechnet aus China kommen, verstärkt die Skepsis und schürt Emotionen. Auch dem Zentralvorstand wäre ein Investor aus der Schweiz, noch besser aus Zürich, lieber gewesen. (...)» Hoppla, eine saftige Ohrfeige für die zierliche Frau Wang! Sie will in den nächsten fünf Jahren geschätzte 40 bis 60 Millionen Fr. einschiessen, um aus dem 27-fachen Meister, der zurzeit nur zweitklassig ist, wieder einen Top-Klub zu machen.

Zentralvorstand gab sein Okay

Nicht zu vergessen: Es war am Ende der Zentralvorstand mit Iten an der Spitze, der einstimmig sein Okay zum Verkauf von GC an die Chinesin gegeben hat!

Auch die neue Führung nimmt der oberste Hopper ins Visier. Iten schreibt: «Teilweise misslungen ist den neuen Führungsverantwortlichen der Start auf medialer Ebene: Mit ihren GC nicht immer würdigen Auftritten haben sie einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen. (...) Andras Gurovits und Fredy Bickel ist es in den Monaten seit dem Abstieg mit ihren überlegten, unprätentiösen und der Sache verpflichteten Auftritten gelungen, das in der Vergangenheit arg in Mitleidenschaft gezogene Image des GC wieder aufzuwerten. Es bleibt zu hoffen, dass sich die neuen Verantwortlichen an dieser Kultur orientieren und darauf aufbauen.»

Gemeint ist der öffentliche Angriff des neuen holländischen Sportchefs Bernard Schuiteman auf seinen Vorgänger Fredy Bickel und dessen Personalentscheide. Schuiteman sagte an einer Pressekonferenz Mitte Juni: «Das war amateurhaft!» Bickel schlug am Tag danach im BLICK zurück. Eine Medien-Schlammschlacht, die Oberst Iten offenbar missfallen hat.

Er schliesst mit den Worten: «Der neuen Führung wünschen wir eine glückliche Hand».


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