Die Vorwürfe sind happig, welche Bernard Schuiteman, seit April Sportchef bei GC, am Mittwoch an der Pressekonferenz seinem Vorgänger Fredy Bickel macht. Vor seiner Ankunft sei «amateurhaft» gearbeitet worden, poltert der Holländer, «es sind Fehler passiert, die leicht vermeidbar gewesen wären.» Deshalb sei das Team nun nicht in der Balance, weil drei wichtige Spieler fehlen würden, sagt Schuiteman.
Bickel ist gelinde gesagt irritiert über die Anschuldigungen seines Nachfolgers. «Das sind ganz neue Dimensionen des Nachtretens, so habe ich das auch noch nie erlebt. Aber das scheint der neue Stil bei GC – mit der Wahrheit nimmt man es nicht mehr so genau.»
Schuiteman nennt konkret drei Beispiele, in welchen Bickel versagt haben soll:
- Vorwurf eins: In der Winterpause habe man Leader Marko Basic (32) nach China wechseln lassen. «Für null Franken. Jeder Anfänger hätte da noch was rausgeholt.
- Vorwurf zwei: Allen Njie (20) sitze nun wegen Corona in seiner Heimat Liberia fest, obwohl er nie nach Hause gewollt habe und GC ihn dazu gedrängt habe, so Schuiteman. «Er weinte sogar, weil er nicht heimwollte.»
- Vorwurf drei: Bei Ed Francis (20), Leihspieler der Wolverhampton Wanderers und noch ohne einen Einsatz für GC, habe man es versäumt, ihn bei der Gemeinde anzumelden. Deshalb könne dieser nun nach der Rückkehr nach England nicht mehr in die Schweiz zurück.
«Schuiteman disqualifiziert sich nur selber»
Was sagt der Ex-Sportchef zu den happigen Anschuldigungen? Bickel: «Bernard Schuiteman disqualifiziert sich mit solchen Aussagen nur selber. Er hätte sich besser erst eingelesen oder bei den Leuten informiert, die dabei waren, bevor er solch haltlose Vorwürfe erhebt.»
Bickel habe eigentlich keine Lust «sich auf das gleiche Niveau wie Schuitemann zu begeben», sagt er, trotzdem wolle er zu den drei Beispielen kurz Stellung beziehen. Bei Basic werde GC mit grosser Wahrscheinlichkeit dieses Jahr noch Geld bekommen, so Bickel. Zudem seien für den vom Spieler angestrebten Wechsel ganz andere Dinge entscheidend gewesen. Und bei Njie sei gerade das Gegenteil der Fall gewesen, «wir haben ihm sogar vor der Rückkehr nach Liberia abgeraten. Aber er wollte unbedingt nach Hause. Auch, weil er seine bevorstehende Heirat während der Meisterschaftspause vorbereiten wollte.» Zum Fall Francis könne er keine Stellung nehmen, sagt er, «ich wurde im März freigestellt. Dies zu einem Zeitpunkt, wo Francis in der Schweiz noch einen Wohnsitz und auch die Arbeitsbewilligung besass.»
Er sei aber weder sauer noch enttäuscht über Schuitemans Rundumschlag, sagt Bickel. «Es bleibt nur ein verständnisloses Kopfschütteln. Tatsache ist, dass seit drei Monaten wieder Unruhe im Verein ist. Vielleicht will die neue Führung mit solchen Aktionen von ihren Versäumnissen ablenken. Von Professionalität, Souveränität und Abgeklärtheit zeugt das Verhalten der neuen Machtinhaber jedenfalls nicht.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 14 | 14 | 28 | |
2 | FC Etoile Carouge | 14 | 6 | 26 | |
3 | Neuchatel Xamax FCS | 14 | -3 | 22 | |
4 | FC Aarau | 14 | 5 | 21 | |
5 | FC Vaduz | 14 | -2 | 20 | |
6 | FC Wil | 14 | 4 | 18 | |
7 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 14 | 6 | 16 | |
8 | AC Bellinzona | 14 | -7 | 16 | |
9 | FC Schaffhausen | 14 | -5 | 15 | |
10 | FC Stade Nyonnais | 14 | -18 | 10 |