US-Team jetzt russisch
«Haase» Schumi träumt vom Mittelfeld

Das ist wohl nur in der Formel 1 möglich: Ein amerikanisches Team (Haas) fährt die nächsten Jahre total mit den russischen Nationalfarben von Chemie-Milliardär Dimitry Mazepin (52). Im Mittelpunkt steht aber Weltmeister-Sohn Mick Schumacher (21).
Publiziert: 04.03.2021 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2021 um 15:56 Uhr
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So sieht er aus, der neue Haas-Bolide.
Foto: Haas F1 Team
Roger Benoit

Sein Teamkollege ist der Mazepin-Sohn Nikita (22), der vor drei Monaten mit einem Grabscher-Video auf den digitalen Netzwerken einen Shitshorm auslöste. Jetzt ist wohl allen klar, warum der auch auf der Strecke oft rüpelhafte Formel-2-Fünfte nicht gefeuert wurde.

Auch Mazepin kein Russe

Nun, Schumi junior will sich zu diesem Fall natürlich nicht äussern, obwohl er Mazepin seit 2013 in fast allen Kategorien begegnet ist. Jetzt darf Nikita wie alle anderen Sportler weltweit 2021 nicht unter der russischen Flagge antreten! Die «Neutralität» ist der Kompromiss für den ewigen Doping-Sumpf im grössten Land Europas.

«Lasst den Jungen in Ruhe!»

Schumi kann bei seinem Debüt nur ein Ziel haben – er muss Mazepin in den Trainings und Rennen klar schlagen. Sonst wird er schnell von seinem guten Ruf überholt.

«Lasst doch den jungen Mann in Ruhe arbeiten», fordert Mercedes-Chef Toto Wolff öffentlich.

«WM-Titel im richtigen Auto»

Und was sagt Haas-Teamchef Günther Steiner in einem Interview in Deutschland? «Ich traue Mick im richtigen Auto auch den Weltmeister-Titel zu!» Päng. Solche Aussagen nehmen mit Sicherheit nicht den unheimlichen Druck vom Sohn des siebenfachen Weltmeisters. Ja, man erhöht damit die Erwartungshaltung.

Obwohl der Haas-Ferrari 2021 kaum eine neue Schraube hat und erst am Tag vor dem Teststart am 12. März in Bahrain fertig wird, sagt Schumi: «Ich hoffe, dass wir im Mittelfeld fahren können. Das muss das Ziel sein. Und dazu sollten wir einen Schritt vorwärts machen!»

2020 gabs drei WM-Punkte

Es wäre das Wunder der zweiten Corona-Saison. Letztes Jahr fuhren Magnussen und Grosjean gerade mal drei WM-Punkte ein – fünf weniger als Alfa-Sauber oder drei mehr als Schlusslicht Williams-Mercedes, das am Freitag mit Supertalent Russell und Milliardärs-Sohn Latifi das neue Auto vorstellt.

Die grosse Frage bleibt also: Wie gut ist Formel-2-Meister Mick Schumacher wirklich? Wie schnell kann er in einem schwachen, nicht mehr entwickelten Auto aufhorchen lassen? Wie einst die Neulinge Alonso (Minardi), Verstappen (Toro Rosso) oder Leclerc (Sauber).

Haas-Fabrik in Maranello

Das «Uralkali Haas F1 Team» (so der offizielle Name) will sich schon jetzt voll auf die neue Formel 1 ab 2022 vorbereiten. Natürlich weiter mit Hilfe von Motorenpartner Ferrari, der für Haas in Maranello ein eigenes Gebäude zur Verfügung stellt. Um Dutzende von eigenen Mitarbeitern wegen der Budget-Obergrenze anders zu beschäftigen!

Eins ist klar: Mick Schumacher wird in der Formel 1 weiter der rote Teppich ausgerollt. «Wir treffen die meisten Entscheidungen zusammen. Denn ich bin ja weiter Mitglied der Ferrari Academy.» Wie weit tragen ihn die roten Füsse im Grand-Prix-Zirkus?

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