In einem Twitch-Livestream soll der frühere Sauber-Pilot und aktuelle FIA-Kommissar Mika Salo (54) einem finnischen Rallye-Star verraten haben, wie Ferrari für seine Mogelei bestraft worden sei. Allerdings kriegt der Finne am Freitagabend – wohl auf Druck der FIA – kalte Füsse und sagt, er sei bloss eine Plauderei gewesen.
Seit 17 Monaten sieglos
2019 hatten die Italiener in Spa, Monza und Singapur plötzlich alle drei September-Rennen in Serie gewonnen und waren den Rivalen – auch im Training – oft davongefahren.
Die Konkurrenz schreckte auf, protestierte und zwang die FIA öffentlich zu einer Untersuchung und Erklärung. Seither hat Ferrari in über 17 Monaten nie mehr gewonnen!
Auch Todt musste schweigen
Die Erklärung (aber nicht das Urteil) kam viele Wochen später und gipfelte nach dem geheimen Deal mit Ferrari in einer ausserordentlichen Aussage von FIA-Boss Jean Todt (seit Donnerstag 75): «Ich würde eigentlich gerne sagen, was wir damals entschieden haben!»
Weniger Sprit – weniger Leistung
Jetzt scheint klar: Die Strafe für 2020 sei gewesen, dass Ferrari nicht mit den erlaubten 100 Kilogramm Sprit (135 Liter) losfahren durfte! Wie viel weniger Benzin an Bord bei Ferrari war, wusste offenbar auch Salo nicht. Aber eben: Ferrari habe also Leistung zurücknehmen müssen, um nicht plötzlich mit leerem Tank auszurollen.
Nun, diese Strafe soll nicht nur Leclerc und Vettel eingebremst haben, sondern eben auch die Partner Haas und Alfa-Sauber. Das würde jetzt viele der «Rasenmäher»-Auftritte der Ferrari-Kunden erklären. 2021 ist es Charles Leclerc (23) und Carlos Sainz (26) natürlich wieder erlaubt, voll zu fahren. Bis es vielleicht wieder zu einem explosionsartigen Temporausch kommt…
Roter Chef rüttelt Team auf
Ferrari-CEO John Elkann (44, USA) in einer flammenden Rede: «Wir müssen jetzt auf dem Weg zurück auf die kleinsten Details achten – und diesen wirklich die grösste Aufmerksamkeit schenken. Wir müssen unseren Willen, endlich wieder zu siegen, der ganzen Welt demonstrieren!»
Neues Auto am 10. März
Am Freitag stellte sich das rote Team (seit 2007 und Räikkönen ohne WM-Titel) den Medien und Fans vor. Das «Geheimnis» um das neue Auto wird aber erst am 10. März (zwei Tage vor dem Testbeginn) in Bahrain gelüftet. Teamchef Mattia Binotto: «Der dritte WM-Rang muss unser realistisches Ziel sein! Wir sind sicher besser aufgestellt als letzte Saison! Unser Fokus liegt aber ganz auf 2022. Wir werden das aktuelle Auto kaum mehr weiterentwikeln.»