Da auch Albon (3.) mit einer Superzeit glänzte, schoss sich der WM-Vorletzte (!) Williams-Mercedes hier in Bahrain sogar in den erlauchten Kreis der Siegesanwärter 2025.
Hydraulik stoppte Hamilton
Pech hatte Hamilton im Ferrari. An den Boxen stand noch ein roter Satz Reifen. Doch der Brite konnte in den letzten 15 Minuten nicht mehr angreifen, ein Hydraulikschaden stoppte ihn vor dem möglichen Testsieg.
Nach zwei Tagen Kälte, Wind und Regen versöhnte die Sonne am Freitag den Zirkus. Zwei Wochen vor dem ersten WM-Training in Melbourne sind die Teams nicht schlauer geworden, wenigstens was die Konkurrenz anbelangt. Nur die Reifen konnte man nicht geheim halten. Die Menge Sprit im Tank kann ins Reich der Spekulationen schubladisiert werden.
Hülk scheiterte an Quali-Runde
Ein Fazit ist nach den 24 Stunden Testfahrten schnell gezogen: Sauber wird auch 2025 in den hintersten Regionen herumirren. Aber Nico Hülkenberg (37) und Neuling Bortoleto (20), den am Morgen ein Hydraulikleck 90 Minuten an den Boxen gefangen hielt, sind sicher motivierter als es Bottas und Zhou in drei Jahren jeweils waren.
Der Deutsche versuchte am Nachmittag eine Qualifikations-Simulation – und scheiterte. Wie viele andere. Denn auch Nico musste den gelben C3-Gummi wählen, weil der C4 kaum besser ist – und die weichen roten Reifen (C5 und C6) im November nur von Williams und Ferrari bestellt worden sind.
1,2 Milliarden für die Teams
Nur keinen Stillstand. Das Milliarden-Geschäft Formel 1 boomt. Mit einem Gesamtumsatz von 3,411 Milliarden Dollar. Das ist ein operativer Gewinn von 492 Millionen Dollar (plus zehn Prozent). Das einzige Rennen, das keinen Gewinn abwarf, war Las Vegas. Es ist der einzige Grand Prix, der von der Formel 1 selbst organisiert und vermarktet wird.
Die zehn Teams werden jetzt mit 1,266 Milliarden Dollar weiter gut gefüttert. Die «Kriegskassen» sind überall voll, weil die Budgetobergrenze (jetzt bei gut 150 Mio. Dollar) gar keine Mehrausgaben erlaubt.
Künstliche Monaco-Show
Und sportlich können sich die US-Macher mit Chef Domenicali auch nicht beklagen. 2024 war eine packende Saison. 2025 soll es an der Spitze und im breiten Mittelfeld noch interessanter werden.
Für die Spannung will man 2025 sogar beim GP von Monaco zwei Pflicht-Boxenstopps einführen. Auch das ist keine Garantie, dass es im Fürstentum zu mehr Zweikämpfen kommt – das Überholen ist meist das Problem.
McLaren wieder Champion?
Die Longruns am Donnerstag haben nach den sensationellen Zeiten von Norris im McLaren-Mercedes für Aufregung gesorgt. Einige Experten sprechen bereits vom sicheren WM-Titel. Aber halt.
Es wird 2025 keine GP-Strecke mehr geben, die den Zirkus mit Asphalttemperaturen unter 20 Grad empfangen wird. Um 11 Uhr Lokalzeit (9 MEZ) messen wir hier bereits über 32 Grad. Die Spitzenwerte liegen während der Saison bei knapp 60 Grad.
Ein Bus und Scherben auf die Strecke
Die frühere Defekt- und Crashhexe bei den Testfahrten scheint diesmal keine grosse Lust zu haben, den Teams einen stundenlangen Streich zu spielen. Eine wegfliegende Motorabdeckung (Haas) oder eine leichte Karambolage zwischen Hülkenberg und Piastri sind schon erwähnenswert.
Wie die rote Flagge um 11.15 Uhr, als ein Haufen Glasscherben auf der Zielgeraden das Training stoppte. Ein Fenster der Starter-Box war herausgefallen. Und am Abend sorgte ein Bus auf der Strecke für ein Schockmoment. Das weisse Gefährt tuckerte langsam über die Strecke. Auch dieser Zwischenfall hatte ein Unterbruch zur Folge.
92 Minuten an den Boxen
Für den längsten Boxenhalt der drei Tage sorgte Bortoleto im Sauber. Nach 92 Minuten war der Hydraulikschaden behoben.
Am Nachmittag verfolgte der Brasilianer den Qualifikationsversuch seines deutschen Kollegen. Doch Hülkenberg schaffte nur 1:31,000 oder den 14. Platz. Da ist noch Potenzial nach oben.