Hat der Deutsche mit bisher 271 Rennen und 53 Siegen (zuletzt 2019 in Singapur auf Ferrari) die Schnauze voll? Hat er vom neuen Team mehr erwartet? Und die Disqualifikation von Ungarn (2. Platz) – 0,7 Liter fehlten im Tank – schmerzt weiter.
Wieder keine Nestwärme
Eins ist klar. Die Nestwärme, die ihm in den letzten Ferrari-Jahren immer fehlte, sucht der sensible Typ jetzt auch im Team des allmächtigen Teambesitzers Lawrence Stroll. Der Kanadier ist übrigens der fünftreichste Milliardär im Zirkus hinter Mateschitz, Rausing, Latifi und Mazepin.
Am Montag nach Monza in Silverstone: Der erste Spatenstich für die neuen Werkshallen. Stroll haut über 200 Millionen Euro in den Neubau auf 37'000 Quadratmeter mit bald 800 Mitarbeitern.
Duelle mit Schumi nerven
Stroll will nach oben. Dazu reicht aber sein Sohn Lance (22) nicht. Da muss ein echter Star ins Team. Und wenn Vettel aufhört, ist eigentlich nur noch der zurückgetretene Nico Hülkenberg (34) frei.
Der WM-Zwölfte Vettel mit 35 Punkten (Teamkollege Stroll hat 24) tut sich 2021 in den meisten Rennen schwer. In Monza musste er sogar mit Schumi im Haas-Ferrari kämpfen.
Die wichtigste Frage
Ist Sebastian Vettel mit seinen Gedanken schon zu stark mit den Aktionen für Umwelt- und Klimaschutz beschäftigt?
Aber damit der «Grüne» weltweit auf die vielen Probleme hinweisen kann, braucht er die Plattform Formel 1. Sonst wird es ein sehr stiller Kampf des Wahlschweizers.
Schneller Trip nach Island
In Monza war er von einem Besuch nach Zandvoort in Island begeistert, wo eine Hightech-Anlage CO2 aus der Luft saugt und tief in der Erde einlagert.
Bei Aston Martin redet man von einem schnellen Entscheid in der Fahrerfrage. Vettel unterschrieb ja Ende 2020 nicht nur für ein Jahr – und das Geld sollte auch keine Rolle spielen.
Was Vettel eigentlich reizen sollte, ist die neue Saison. Da erfindet sich die Formel 1 neu – und Seb schreit ja seit Jahren nach Regeländerungen.